Rangnick zu Bayern? Ex-Profi Hamann sehr skeptisch

Ex-Profi Didi Hamann ist sehr skeptisch, ob eine Verpflichtung von Trainer Ralf Rangnick dem FC Bayern zum Erfolg verhilft.

«Dass Ralf Rangnick seine Qualitäten hat, ist unbestritten. Ob er zum FC Bayern passt, stelle ich aber infrage», sagte der 50-Jährige in einem Interview von «Münchner Merkur/tz». Der einstige Münchner Fußballer und inzwischen TV-Experte erinnerte daran, dass Bayern eigentlich den Ballbesitz-Coach Xabi Alonso verpflichten wollte; dieser aber bleibt bei Meister Bayer Leverkusen.

«Und fünf Wochen später will man einen Trainer holen – wenn er ja sagt –, dessen Fußball auf Nicht-Ballbesitz basiert. Die Bayern müssen sich schon die Frage stellen, wie sie Fußball spielen wollen», sagte Hamann. «Ich habe da meine Zweifel, ob es klappt, denn das ist nicht Bayern München – und du hast auch die Spieler nicht dazu.»

Rangnick (65) ist derzeit Bundestrainer in Österreich, hat aber ein Angebot von den Bayern vorliegen. Das bestätigte Verbands-Sportdirektor Peter Schöttel am Mittwochabend in einem TV-Interview. Rangnick überlege nun, ob er die Offerte aus München annehmen wolle. Hamann sagte dazu: «Ralf Rangnick hat in Österreich wirklich etwas aufgebaut. Ein Wechsel zum FC Bayern würde für ihn schon auch viel aufs Spiel setzen. Er würde viel aufgeben, um bei einem Verein zu arbeiten, bei dem sehr viel im Moment sehr instabil ist.»

Warnung vor Ablehnung der Fans

«Auf der anderen Seite hat er jetzt ehemalige Weggefährten im Verein, Verbündete», ergänzte Hamann. «Jetzt ist wahrscheinlich der beste Zeitpunkt, das umzusetzen, was er machen will. Ob das für den Verein gut ist oder nicht, lasse ich mal dahingestellt.»

Hamann erinnerte diesbezüglich auch daran, dass Rangnick der nächste Funktionär wäre, der aus Leipzig an die Säbener Straße kommt, «obwohl das Konstrukt RB bei den Fans ein absolutes Feindbild ist. Die Bayern predigen immer Mia san Mia, das hat man sich aufgebaut. Aber auch die Identifikation, der Zusammenhalt mit den Fans macht diesen Verein besonders. Dass zu verlieren, wäre fatal».