Rassismus-Vorwurf: Sportgericht-Entscheidung erneut vertagt

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat die Entscheidung über die Rassismus-Vorwürfe gegen den Saarbrücker Profi Dennis Erdmann erneut vertagt.

Die Verhandlung werde anstatt wie ursprünglich geplant am Donnerstag erst am kommenden Montag fortgesetzt, teilte der DFB mit. Erdmanns Anwalt Horst Kletke hatte wegen eines parallelen anderen Termins eine Verlegung beantragt. Die Verhandlung war am vergangenen Donnerstag nach dreieinhalb Stunden unterbrochen worden.

Dem 30 Jahre alten Erdmann wird vorgeworfen, in der Drittliga-Partie 1. FC Saarbrücken gegen 1. FC Magdeburg (2:1) mehrere Gegenspieler rassistisch beleidigt zu haben. Diese Anschuldigung hatten die als Zeugen geladenen FCM-Profis Baris Atik, Sirloid Conteh, Leon Bell Bell und Amara Condé vor dem Sportgericht bestätigt. «Ich habe das in dieser Heftigkeit noch nie erlebt», berichtete Condé. Er selbst sei nicht beschimpft worden, habe aber «einiges mitbekommen». Erdmann wies in der Verhandlung alle Anschuldigungen energisch zurück.

Der Profi des 1. FC Saarbrücken ist bis zur Verkündung des Urteils vorerst gesperrt. Die Verhandlung war unterbrochen worden, damit er Gelegenheit hat, «noch mal das Videomaterial zu sichten und weitere Beweisanträge zu stellen», wie der stellvertretende Vorsitzende des Sportgerichts, Stephan Oberholz, sagte. «Gleichwohl sieht das Sportgericht hinreichende Verdachtsmomente, dass der Spieler rassistische Äußerungen auf dem Platz ausgesprochen hat, so dass eine vorläufige Sperre angebracht ist.»