Reckermann: Corona gefährdet eine Sportgeneration

Beachvolleyball-Olympiasieger und Sportlehrer Jonas Reckermann macht sich angesichts der andauernden Corona-Pandemie Sorgen um junge Talente.

«Es besteht auf jeden Fall die Gefahr, dass eine ganze Sportgeneration beeinträchtigt wird – zumal nicht jede Schule solche Rahmenbedingungen hat wie bei uns», sagte der 42-Jährige in einem Interview des Portals «t-online» (Dienstag). «Doch der Schulsport ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere ist der Vereinssport. Und den trifft es mindestens genauso gravierend», betonte Reckermann, heute Sport- und Erdkundelehrer an der Eliteschule des Sports in Leverkusen.

«Meine eigenen Kinder sind sechs und acht Jahre alt und in Sportvereinen aktiv. Dort hat ein Jahr Stillstand geherrscht. Mannschaften wurden aufgelöst, es gab keine Wettkämpfe und lange auch gar kein Training», schilderte Reckermann, der 2012 In London an der Seite von Julius Brink sensationell Olympia-Gold eroberte.

Die Corona-Pandemie habe sich «natürlich gerade in den Sportklassen ausgewirkt. Wir haben sehr viel Online-Unterricht gemacht», sagte Reckermann und meinte: «Bewegung ist für Körper und Psyche gerade in einer Zeit, in der die Kinder fast nur zu Hause am Schreibtisch gesessen haben, besonders wichtig.»

Trotz der Krise und vieler Probleme würde er «aber nicht sagen, dass die Generation letztendlich verloren ist. Man kann schon Sachen aufarbeiten, und es war auch nicht so, dass sie ein Jahr lang eingesperrt waren und gar nichts gemacht haben», erklärte der viermalige Beach-Europameister. «Davon abgesehen ist es in anderen Ländern ähnlich und kein spezifisch deutsches Problem.»