Marokkos Trainer Walid Regragui hofft angesichts des Erfolges seines Teams auf mehr Trainer aus dem afrikanischen und arabischen Raum in Europa.
«Fragt besser die europäischen Clubs, warum sie keine arabischen Trainer verpflichten. Das ist eine kulturelle Frage», sagte der 47-Jährige auf eine entsprechende Frage bei der Pressekonferenz vor dem WM-Viertelfinalspiel der Nordafrikaner am Samstag (16.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Doha gegen Portugal.
«Ich möchte diese Mentalität ändern. Eine ganze Reihe von afrikanischen Trainern könnte europäische Clubs trainieren», betonte Regragui, der zwar in Frankreich geboren ist, aber als erster afrikanischer Coach bei einer WM so weit gekommen ist. Er verwies auch darauf, dass er in Europa als Fußballlehrer bisher nicht groß gefragt war. Regragui spielte einst in Frankreich und Spanien. Er trainierte zuletzt Wydad Casablanca in seiner Heimat und davor al-Duhail Sports Club in Katar.
«Im Laufe der Geschichte ändern die Menschen ihre Meinung. Afrikanische Trainer mit großen Ergebnissen können beweisen, dass das passieren kann. Der einzige Maßstab sind doch die Fähigkeiten, die ein Trainer hat», sagte Regragui weiter.
Marokkos Coach sieht die Begeisterung für sein Team nicht nur in Afrika, sondern in der arabischen Welt nicht als Druck, sondern Ansporn. «Das ist ein positives Gefühl für uns. Wir können Geschichte schreiben. Ja, wir wollen zeigen, dass es Marokko verdient, hier zu sein. Dass es Afrika verdient, hier zu sein. Fußball ist global», erklärte er. Seine Mannschaft, die sich im Achtelfinale nach Elfmeterschießen gegen Spanien durchgesetzt hatte, kann als erste Auswahl aus Afrika bei einer WM das Halbfinale erreichen.