Reizthema Blaue Karte: Darum geht es beim Regel-Gipfel

Jürgen Klopp hat seine Skepsis schon zum Ausdruck gebracht. Der Erfolgscoach des FC Liverpool ist kein Fan der Blauen Karte.

Die Entscheidung zum Start einer Testphase der neuen Sanktionsmöglichkeit im Profi-Fußball in Form einer Zeitstrafe wird der deutsche Trainer aber nicht aufhalten können. Sehr wahrscheinlich werden die Regelhüter des Weltfußballs vom International Football Association Board (Ifab) bei ihrer Jahrestagung am Samstag (10.00 Uhr) in Glasgow für einen Probelauf in bestimmten Wettbewerben votieren. 

Diese und einige weitere Regelfragen werden von den Funktionären besprochen: 

Blaue Karte

Im Amateur-Fußball sind Zeitstrafen teilweise schon wieder eingeführt worden. Nun könnte im englischen Pokalwettbewerb eine Testsaison vereinbart werden, um die Tauglichkeit für den Profisport zu prüfen. Die Blaue Karte soll bei Vergehen gezeigt werden, die im Graubereich zwischen Gelber und Roter Karte liegen. Dann heißt es, zehn Minuten abkühlen für den Sünder. Aus zweimal Blau wird aber Rot, also ein dauerhafter Platzverweis. Im deutschen Fußball käme die neue Karte frühestens 2025 zum Einsatz.  

Rudelbildung

Die Schiedsrichter sollen besser geschützt werden. Rudelbildungen soll es nicht mehr geben. Auf ein Signal des Referees hin dürfen sich künftig nur noch die Kapitäne den Unparteiischen nähern und mit diesen sprechen, so der Plan. 

Zeitspiel

Manche Torhüter reizen die Zeit mit dem Ball in der Hand extrem aus. Hier soll künftig schneller eingeschritten werden, aber nicht zwingend mit einem indirekten Freistoß am Ort des Vergehens. Das Ziel: Der Referee zeigt die verbliebene Restzeit durch ein Herunterzählen an. Dann ist allen klar, wie lange es bis zur Spielfortsetzung noch dauern kann. Welches Strafmaß folgt, ist noch unklar.

Handspiel

Elfmeter und Rote Karte: Diese Doppelbestrafung gibt es bei Fouls nur noch in Ausnahmefällen wie bei absichtlichen und rüden Tritten. Bei Handspielen soll es künftig auch nur noch Gelbe Karten zum Elfmeter geben, sofern das Vergehen nicht grob absichtlich begangen wurde. Ein Strafstoß ist Strafe genug, meinen die Regelhüter. 

VAR

Verlängert werden soll die Testphase, Entscheidungen des Video-Schiedsrichters im Stadion zu kommunizieren. Details hierzu sollen in Glasgow verkündet werden.