Nach einiger Verwirrung um ein Engagement in Bulgarien wechselt Ricco Groß als Biathlon-Nachwuchstrainer in die Schweiz.
Wie am Stützpunkt in der Ostschweiz verkündet wurde, ist der 53-jährige Deutsche in Lenzerheide künftig für die neu gegründete Trainingsgruppe für Junioren- und Elite-Athleten verantwortlich. «Für uns ist der Anspruch, eine starke zweite Reihe aufzubauen und das im Hinblick der WM 2025 und den Olympischen Spielen 2026», sagte Groß laut «Traunsteiner Tagblatt».
Zuvor war es turbulent geworden. Nur fünf Tage nach der Verpflichtung als neuer Trainer der bulgarischen Nationalmannschaft war Groß diesen Job schon wieder los. Demnach hätten sich beide Seiten entschlossen, ihre «Zusammenarbeit aufgrund unterschiedlicher Anforderungen» zu beenden, wie der Verband mitteilte. Es seien keine finanziellen Gründe gewesen. Vielmehr könne Groß den Umfang des Cheftrainerpostens aufgrund «seiner anderen Verpflichtungen offenbar nicht leisten», hieß es in der Mitteilung.
Nur Tage zuvor hatte der Verband den viermaligen Olympiasieger bei der Verkündung der Zusammenarbeit noch als «lebende Legende des weltweiten Biathlonsports» bezeichnet. Obwohl die Bulgaren die Verpflichtung des Wahl-Ruhpoldingers bekannt gaben, soll es zu diesem Zeitpunkt aber noch keine finale Einigung gegeben haben.
Im April hatte Groß sein überraschendes Aus als slowenischer Chefcoach verkündet. Sein eigentlich bis 2026 datierter Vierjahresvertrag war vorzeitig beendet worden. Diesen Posten hatte der neunmalige Weltmeister 2022 angetreten. Während seiner Trainerlaufbahn war Groß auch schon im deutschen Verband bei den Frauen in Verantwortung gewesen, zudem in Russland und in Österreich.