Der dreimalige Ringer-Weltmeister Frank Stäbler hält die Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) für richtig und hofft, dass zumindest einheimische Zuschauer zu den Wettkämpfen in Japan zugelassen werden.
«Ich habe als einer der ersten gesagt, dass die Athleten geimpft werden sollen und die Spiele stattfinden müssen. Und ich sehe es immer noch so», sagte der 32-Jährige. «Ich bin überzeugt, dass Olympische Spiele ähnlich wie große Fußball-Events so viele Menschen berühren, mitnehmen und glücklich machen können. Sie können Millionen Menschen einen Mehrwert geben – gerade in dieser Zeit. Und sei es nur am Fernseher zuhause im Wohnzimmer.»
Schlechte Erfahrung ohne Fans
Er wünsche sich «von ganzem Herzen», dass aber zumindest Teile der einheimischen Bevölkerung bei den Titelkämpfen in Tokio live vor Ort mitfiebern können. «Wenn von 10.000 Plätzen wenigstens 5000 belegt sind, hast du schon eine ganz andere Stimmung», sagte Stäbler. Bei der Ringer-EM in Polen im April, die für den Schwaben bereits nach einer Runde beendet war, waren keine Zuschauer zugelassen. «Das war so schlimm für mich. Das hätte ich vorher nicht erwartet. Es gab null Atmosphäre, null Anspannung, null Adrenalin», sagte der deutsche Vorzeigeringer. «Es war wie im Training und ich nicht im Modus.»
Bislang steht nur fest, dass keine ausländischen Fans für die Spiele einreisen dürfen. Nachdem am 20. Juni der Notstand mit strengeren Regeln nach rund zwei Monaten aufgehoben worden war, befindet sich Tokio noch bis zum 11. Juli in einem Quasi-Notstand. Möglicherweise wird dieser um einen Monat verlängert. Für Stäbler ist es das letzte große Turnier, ehe er seine internationale Karriere beenden wird.