Rio-Olympiasieger Thomas Röhler hat erschrocken auf das Scheitern seines Rivalen Johannes Vetter beim Speerwerfen in Tokio reagiert.
«Ich bin mit Blick auf das Team und die von allen erhoffte Medaille extrem schockiert und traurig», sagte der 29-Jährige aus Jena der Deutschen Presse-Agentur. «Es tut weh, dass da diese Unsicherheit, die ja auch durch die Bahn bedingt war, zu solch einem Einbruch geführt hat.»
Topfavorit Vetter belegte nur den neunten Platz, nachdem er Probleme mit dem teils nassen Anlauf hatte. Gold ging an den Inder Neeraj Chopra mit 87,58 Metern vor den Tschechen Jakub Vadlejch (86,67) und Vitezslav Vesely (85,44). Der Mainzer Julian Weber verpasste als Vierter mit 85,30 Metern ebenfalls eine Medaille.
«Die Bahn kam seinem Wurfstil nicht entgegen. Jojo kann Monsterwürfe, das hat er oft bewiesen, aber leider hat Olympia seine eigenen Gesetze», sagte Röhler, der wegen einer Rückenverletzung das Tokio-Ticket verpasste.
Während Vetter in Offenburg bei Bundestrainer Boris Obergföll trainiert, wird Röhler in Thüringen von Harro Schwuchow betreut. Die beide Konkurrenten hatten sich in diesem Sommer ein verbales Fernduell geliefert, die Unstimmigkeiten sind nach früheren Aussagen von Röhler jedoch ausgeräumt.