Rummenigge: Englischer Transfermarkt «außer Kontrolle»

Der frühere Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge, hat das Verhalten der englischen Fußball-Vereine auf dem Transfermarkt als unvernünftig und «außer Kontrolle» kritisiert. «England gibt astronomische Summen auf eine wenig intelligente, irrationale Weise aus», sagte der 67-Jährige in einem Interview der italienischen Zeitung «Corriere dello Sport».

«Andere Länder schreiten zwischen finanziellen Engpässen und Skandalen voran, aber sie bringen ebenfalls die Trophäen nach Hause. Das heißt, die Engländer machen verrückte Fehler», sagte Rummenigge. Der FC Chelsea beispielsweise habe im Januar hunderte Millionen verpulvert, um sich jetzt auf dem zehnten Platz wiederzufinden. Der Champions-League-Gegner von Borussia Dortmund hatte in dieser Saison rund 600 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben, das Achtelfinal-Hinspiel aber mit 0:1 verloren.

Der frühere Italien-Profi Rummenigge betonte zudem erneut seine Ablehnung gegenüber einer europäischen Super League. «Nicht zufällig kam die Idee von drei Clubs mit enormen Liquiditätsproblemen. Sie setzten darauf, sehr schnell große Einnahmen zu erzielen», sagte der frühere Kapitän der deutschen Nationalelf. Juventus Turin, der FC Barcelona und Real Madrid halten weiter an dem Projekt fest. Die Club-WM, die ab 2025 in einem neuen Modus mit 32 Mannschaften ausgetragen wird, sieht Rummenigge als ein überholtes Format. «Es produziert nutzlose Finals, die keinen Sinn haben», sagte er.

Das Weiterkommen des FC Bayern in der Champions League ist nach Ansicht von Rummenigge trotz des Auswärtssiegs bei Paris Saint-Germain im Achtelfinal-Hinspiel keineswegs gesichert. Der Weg ins Viertelfinale sei «kompliziert, wegen Messi und Mbappé, ein beeindruckender Spieler», warnte er. Argentiniens Weltmeister Lionel Messi und Frankreichs Superstar Kylian Mbappé sind zwei der großen Stars bei PSG.