Handball-Bundestrainer Alfred Gislason hat das Spiel Sieben-gegen-Sechs als «Sabotage am Handball» bezeichnet und eine sofortige Abschaffung der taktischen Variante gefordert. «Ich finde es wirklich schade für den Handball. Ich bin davon überzeugt, dass über 80 Prozent aller Trainer dagegen sind. Ich finde, Sieben-gegen-Sechs ist langweiliger Handball», sagte der Isländer der Fachzeitschrift «Handballwoche».
Sieben-gegen-Sechs ist eine Variante, bei der die angreifende Mannschaft ihren Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt. Dadurch spielt das Team mit sieben Feldspielern gegen sechs Abwehrspieler des Gegners, um eine Überzahlsituation zu schaffen. 2016 hatte der Handball-Weltverband IHF die neue Regel eingeführt.
Kretzschmar: «Geht mir auf den Sack»
Auch wenn viele Mannschaften das Sieben-gegen-Sechs nutzen, steht die Spielart seit ihrer Einführung in der Kritik und gilt als die unbeliebteste Regel im Handball. Zuletzt hatte Stefan Kretzschmar damit abgerechnet. «Was mir aber fürchterlich auf den Sack geht und was ich jetzt auch nicht mehr sehen kann und was jetzt auch mein Appell an den Welthandball ist: Schafft das Sieben-gegen-Sechs ab», polterte der Sportvorstand der Füchse Berlin bei Dyn.
Vor allem vermeintlich kleinere Nationen setzen häufiger auf diese Variante. «Es muss aufhören, dieses System, dieser ungleiche Handball. Nur weil eine Nation nicht richtig Handball spielen kann und nicht genug vernünftige Handballspieler hat, heißt das nicht, dass sie einen Spieler mehr einsetzen dürfen», sagte Kretzschmar. Er habe «endgültig die Schnauze voll». Auch Gislason befand, dass die Regel den vermeintlich kleineren Nationen helfe.