Kurz vor dem Start ins olympische Qualifikationsturnier hat sich der umstrittene Basketballer Joshiko Saibou von Verschwörungstheorien distanziert.
«Ich habe zu keinem einzigen Zeitpunkt auch nur eine Verschwörungstheorie verbreitet. Weder persönlich noch auf Social Media», äußerte der 31 Jahre alte Saibou in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist schade, sich für etwas rechtfertigen zu müssen, das man absolut nicht getan hat», sagte Saibou. «Deshalb kann ich nur Folgendes sagen: Ich glaube an keine Verschwörungstheorien und das habe ich auch nie.»
Saibou hatte im vergangenen Jahr an Demonstrationen gegen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie teilgenommen. Bei den Veranstaltungen waren Anhänger von Verschwörungstheorien und rechte Gruppierungen dabei gewesen. Dass er sich von diesen nicht schon früher distanziert habe, sei ein Fehler gewesen, räumte Saibou ein.
Saibou: Für Toleranz, Respekt, Offenheit
Er würde «heute sehr viel klarer und vor allem früher kommunizieren wofür ich stehe: Toleranz, Respekt, Offenheit. Und auch ganz klar wogegen: jegliche Diskriminierung», sagte Saibou. Er habe eine klare Haltung zu diskriminierenden Gruppierungen: «Ich stelle mich entschieden dagegen. Das gilt insbesondere auch für derartige Gruppierungen, die auf den Demos waren.»
Grundsätzlich hält er seine Teilnahme an den Demonstrationen aber nach wie vor nicht für falsch. «Ich war auf den Demos, weil ich mit einigen Maßnahmen nicht einverstanden war und das war meine Art dies zum Ausdruck zu bringen», sagte der zuletzt in Frankreich spielende Guard. «Ich würde mich selbst belügen, wenn ich mich pauschal von der Demo distanzieren würde, denn dann würde ich mich auch von jedem friedlichen, normalen und besorgten Gesicht distanzieren, das aus dem gleichen Grund wie ich dort war.» Weil dies in der öffentlichen Wahrnehmung aber falsch rübergekommen sei, «bin ich nach letztem Sommer auch nicht mehr auf die Demos gegangen».
Saibou gehört zum deutschen Kader, der sich in Split noch für die Olympischen Spiele qualifizieren will. Heute (16.30 Uhr) trifft Deutschland auf Mexiko, am Donnerstag ist Russland der Gegner. Nur der Sieger des Turniers mit sechs Teams sichert sich das Ticket nach Tokio.