Schalke-Boss Knäbel kritisiert DFB-Strukturen in der Jugend

Sportvorstand Peter Knäbel vom Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 hat das Fehlen eines klassischen DFB-Sportdirektors mit Zuständigkeit für die Jugend kritisiert.

«Ich mache mir große Sorgen, weil wir in Deutschland mit jedem Tag an Tempo verlieren», sagte der Ex-Profi der «Sport Bild». «Ich habe zuletzt unsere U21-Mannschaft bei der EM gegen eine verstärkte B-Mannschaft von England gesehen. Das willst du als Fußballvertreter Deutschlands nicht noch mal sehen, das tut einfach weh.» Bei der EM in Georgien und Rumänien hatte Deutschland im letzten Vorrundenspiel 0:2 gegen England verloren.

»Brauchen starke, qualifizierte Persönlichkeit«

Dies sei aber auch die Folge der Strukturen im Deutschen Fußball-Bund. «Ich frage mich: Warum haben wir nun schon seit so langer Zeit keine Person beim DFB, die sich strategisch um die Jugendförderung kümmert?», fragte Knäbel. Er könne «nicht verstehen, wie dieses Thema aus dem Fokus geraten ist».

Der deutsche Fußball brauche «dringend einen Kopf für die Nachwuchsförderung, der mit den Vereinen eng zusammenarbeitet. So wie es Matthias Sammer in seiner Zeit als DFB-Sportdirektor bereits einmal geschafft hat. Wir brauchen jemanden wie ihn, eine starke, qualifizierte Persönlichkeit.»

Seit dem Rücktritt des heutigen Bundestrainers Hansi Flick 2017 und einem kurzen Interims-Intermezzo von Horst Hrubesch ist der klassische Job des Sportdirektors im DFB vakant. Aktuell ist Rudi Völler Sportdirektor für die Nationalmannschaft. Der bisherige U20-Nationaltrainer Hannes Wolf ist im Gespräch, sich als Teil einer Doppelspitze in der Sportlichen Leitung vornehmlich um den Nachwuchs und die Talente-Ausbildung zu kümmern.