Die erste große Amtshandlung vom FC Schalke 04 vor dem Start in die 2. Fußball-Bundesliga ist schief gegangen. Wie beim Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden konnte die Online-Mitgliederversammlung der Knappen nach anhaltenden technischen Problemen nicht wie geplant stattfinden.
Beide Traditionsvereine überwanden die Tücken der Technik nicht. Digitale Abstimmungen waren nicht möglich, die Richtigkeit der Wahlergebnisse könne nicht gewährleistet werden, sagte Schalkes Aufsichtsratschef Jens Buchta, der die Versammlung leitete.
Frustrierte Schalke-Fans
Die Pannen sorgten bei den leidgeprüften 04-Fans für reichlich Unmut, den sie auch in den sozialen Medien äußerten. Ein Twitter-Nutzer schrieb: «Nach den letzten blamablen 1 1/2 Jahren schafft ihr es mich auch in der Sommerpause bis zum äußersten zu quälen.»
Als Buchta den Abbruch ankündigte, waren seit dem Start um 9.04 Uhr schon fast vier Stunden verstrichen. Danach durften Mitglieder noch Fragen an die Gremien stellen. Geplant war, dass unter anderem Mitglieder des Aufsichtsrats gewählt werden. Ersten Angaben zufolge hatten sich 7500 Mitglieder eingeloggt.
Die Stimmung war ohnehin nicht rosig. Die direkte Rückkehr in die Bundesliga könne nicht versprochen werden, sagte Sportvorstand Peter Knäbel. «Ein Spaziergang wird das sicher nicht.» Was er hingegen verspreche, sei eine Mannschaft, die mit «totaler Hingabe» spiele.
Auch die finanzielle Situation des Clubs sei laut Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers nicht wirklich gut. Allein durch den Abstieg sinken die jährlichen Einnahmen um rund 80 Millionen Euro, sagte sie. Laut den Anfang April präsentierten Geschäftszahlen hat der Club Verbindlichkeiten von 217 Millionen.
Serverprobleme auch bei Dynamo Dresden
Schon am Vortag war die wegen Corona von November 2020 verschobene Mitgliederversammlung von Dynamo nach zwei Stunden abgebrochen worden. Serverprobleme bei der Online-Veranstaltung hatten schon bei Tagesordnungspunkt 2 eine erste Abstimmung verhindert. 411 Mitglieder, darunter 391 stimmberechtigte, hatten sich eingewählt. Die geplante Wahl des neuen Präsidium musste angebrochen werden.
Der Kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Wehlend hält eine Neuansetzung erst im November für machbar, wenn die für das Jahr 2021 obligatorische Versammlung ohnehin stattfinden wird. Dann werden zwei Geschäftsjahre behandelt.