Der Nachfolger von Fritz Keller als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes muss nach Meinung von Schatzmeister Stephan Osnabrügge eine Vergangenheit im Verband haben.
Er sei der Überzeugung, «dass nur eine Person Präsident sein kann, die das Vertrauen der Amateure hat und die Organisation kennt. Der DFB ist nicht nur die Nationalmannschaft und die Liga schon mal gar nicht, sondern 25.000 Vereine», sagte der 50-Jährige dem «Kicker». Weiter sagte er: «Geschlecht qualifiziert und disqualifiziert nicht für Ämter.» Er sei ein Freund von mehr Frauen in Führungspositionen. «Wer aber von außen reinkommt und denkt, er könne den DFB führen, wird eher etwas Negatives anrichten.»
Keller hatte Ende April in einer Sitzung DFB-Vizepräsident Rainer Koch mit dem Nazi-Richter Roland Freisler verglichen und war in der Folge zurückgetreten. Koch, Osnabrügge sowie DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius stehen selbst seit langem in der Kritik.
Zum Image des größten Sportverbandes der Welt sagte Osnabrügge: «Ich wehre mich gegen das Bild, das auch Fritz Keller teilweise gezeichnet hat, der DFB sei eine Art Verbrecherorganisation. Der DFB funktioniert in sehr vielen Bereichen sehr gut.» Er verwies unter anderem auf die Organisation von Länderspielen.
Als Begründung für den Verzicht auf eine erneute Kandidatur beim nächsten DFB-Bundestag 2022 nannte Osnabrügge seine Beteiligung an der Auswahl von Fritz Keller sowie «die Art und Weise des Umgangs miteinander. Sowohl intern als auch, was die Instrumentalisierung von Medien und auch Staatsanwaltschaften angeht, um Menschen zu schaden.»