Schiedsrichter Daniel Siebert hat ein gutes Debüt bei einer Fußball-Europameisterschaft gegeben. Der 37-Jährige aus Berlin leitete am Montagnachmittag das Vorrunden-Duell zwischen Schottland und Tschechien (0:2) ohne große Probleme und stand nur selten vor kniffligen Entscheidungen.
Als die Spieler und Fans der Schotten kurz vor der Pause nach einem angeblichen Foul an Scott McTominay Elfmeter forderten, ließ Siebert zurecht weiterspielen.
«Das war ein super Auftritt von Daniel fürs erste EM-Spiel, völlig unaufgeregt», lobte Schiedsrichter-Kollege Patrick Ittrich bei Magenta TV. «Er hat das Level hoch gelegt und Zweikämpfe laufen lassen, aber das unterbunden, was man unterbinden muss. Im Großen und Ganzen an das ganze Team: Chapeau.» Und auch Ex-Nationalspieler und Fernsehexperte Michael Ballack war angetan: «Es ist ein Spiel gewesen mit vielen Zweikämpfen, da hat er relativ früh das Level hoch gelegt, viel laufen lassen, aber klare Fouls abgepfiffen. Das war eine tadellose Leistung.»
Einen Tag nach dem ersten Einsatz von Kollege Felix Brych beim 3:2-Sieg der Niederlande über die Ukraine kam auch Siebert zu seinem Premieren-Auftritt bei diesem Turnier. Die erstmalige Nominierung für das Kontinentalturnier war auch für den Unparteiischen überraschend gekommen. «Das war Wahnsinn – und das musste ich auch erst mal verarbeiten», hatte er über den Moment berichtet, als er die Nachricht erhielt. «Es fühlt sich an wie ein Traum.» Siebert hat nach DFB-Angaben 122 Spiele in der Bundesliga geleitet und ist seit 2014 FIFA-Schiedsrichter. Das erste Mal in der Champions League kam er im Oktober 2018 zum Einsatz.