Die Olympia-Premiere von Karl Bebendorf dauerte nur 8:33,27 Minuten. Als erster deutscher Leichtathlet musste der dreimalige nationale Meister als Vorlauf-Elfter über 3000 Meter Hindernis bei den Tokio-Spielen seine Sachen wieder packen.
«Die Strecke hat sich von ihrer besten Seite gezeigt, nämlich, wie hart sie sein kann», sagte der 25-jährige Dresdner. «Da kam der Punkt, wo es hart wurde und ich kopfmäßig nicht mehr mithalten konnte und gnadenlos zugrunde ging.» Im Finale der deutschen Titelkämpfe sei man nach 2000 Metern sieben Sekunden langsamer gewesen.
Vor seiner Reise nach Japan hatte er für Aufmerksamkeit gesorgt, weil er sich als Genesener nicht gegen Corona impfen lassen wollte. «Ich habe die Krankheit durchgemacht und bin zum Glück sehr gut davon gekommen», sagte Bebendorf. «Die wissenschaftliche Bestätigung gibt es nicht. Ich glaube aber, dass mein Körper gegen Corona immun ist.»
Er habe keine Angst, erneut zu erkranken, hatte aber die Furcht gehabt, durch Impfnebenwirkungen vor Olympia aus der Bahn geworfen zu werden. «Da wäre man als Sportler, der seinen Körper jeden Millimeter zu Höchstleistungen braucht, nicht begeistert gewesen.» Rund 95 Prozent der 431 deutschen Olympia-Starter hatten sich für eine Impfung vor der Reise nach Tokio entschieden.