Nach dem Abschied von Superstar Lionel Messi vom FC Barcelona rechnet der ehemalige Fußball-Nationalspieler Bernd Schuster nicht damit, dass sein früherer Club zumindest in dieser Saison eine führende Rolle spielt.
«Dieser Kader ist nicht gut genug, um vorn in der Liga mitzuspielen», sagte der 61-Jährige der «Sport Bild». Der Verein habe nicht an die Zukunft gedacht. «Der krasseste Beleg ist die Hilflosigkeit ohne Messi.» Sein Weggang habe alle überrumpelt. Dabei sei das absehbar gewesen. «Nun ist der Klub nicht nur sportlich, sondern auch finanziell machtlos», meinte Schuster, der von 1980 bis 1988 in Barcelona spielte.
Irgendwas stimme mit der Mannschaft nicht. «Die alteingesessenen Spieler wie (Sergio) Busquets und (Gerard) Piqué denken, dass Leo noch dabei ist, suchen ständig einen Mitspieler wie ihn», sagte er weiter. «Doch sie finden nur große Talente wie Ansu Fati, denen man aber nicht abverlangen kann, 50 Spiele pro Saison allein zu gewinnen.» Diese Mischung passe nicht.
Seit dem Wechsel von Messi Richtung Paris Saint Germain zu Beginn der Saison ist der Club von Nationaltorwart Marc-André ter Stegen nur noch Mittelmaß und Tabellenneunter in der spanischen La Liga. Zudem drückt die Katalanen eine Schuldenlast von 1,35 Milliarden Euro.
Als Nachfolger des in der Vorwoche beurlaubten Trainers Roland Koeman spricht sich Schuster für Ex-Spieler Xavi aus. «Xavi ist aus meiner Sicht der Richtige dafür, er hat aufgrund seiner Beliebtheit viel Kredit und Ruhe, um die Mannschaft aufzubauen und ganz langsam zu verstärken, sobald es finanziell wieder möglich ist», meinte der Europameister von 1980.