Luise Wanser und Anastasiya Winkel haben zum Abschluss der olympischen Segel-Regatten vor Enoshima in der 470er-Klasse Gesamt-Platz sechs belegt.
Durch den starken zweiten Rang im Medaillenrennen verbesserte sich die Crew aus Hamburg und Kiel noch um zwei Positionen im Klassement. Eine Medaille war für die 24 Jahre alte Steuerfrau Wanser und die drei Jahre ältere Vorschoterin Winkel vor der finalen Wettfahrt nicht mehr erreichbar.
Die Britin Hannah Mills wiederholte ihren Olympiasieg von Rio, diesmal mit Vorschoterin Eilidh McIntyre. Zweite wurden die Polinnen Agnieszka Skrzypulec/Jolanta Ogar vor den Französinnen Camille Lecointre/Aloise Retornaz. Ein Protest der Französinnen gegen die Britinnen und Polinnen blieb ohne Erfolg.
Potenzial nicht ausgeschöpft
«Wir sind heute nach dem zweiten Rang im Medaillenrennen stolz auf uns. Unser Endergebnis entspricht nicht unserem Potenzial», sagte Luise Wanser zu ihrem Ergebnis. «Wir können mehr.» Sie und die gebürtige Ukrainerin Winkel hatten ihre Medaillenchance eingebüßt, nachdem sie nachträglich für die ersten beiden Wettfahrten disqualifiziert worden waren und die Ränge neun und fünf verloren. Die Trapezhose von Winkel war 200 Gramm zu schwer gewesen. Doch das Duo arbeitete sich in der Gesamtwertung mit starken Ergebnissen noch unter die ersten Zehn vor und kamen ins Medal Race.
Da bei den olympischen Regatten 2024 vor Marseille die 470er nur noch im Mixed gesegelt werden, trennen sich Wanser und Winkel. Anastasiya Winkel will mit ihrem Ehemann und Steuermann Malte Winkel eine Crew bilden. Wanser mochte noch nicht verraten, wie es bei ihr weitergeht.
Insgesamt durfte der Deutsche Segler-Verband mit dem Abschneiden in der Sagami-Bucht zufrieden sein. Am Dienstag hatten Tina Lutz/Susann Beucke Silber in der 49 FX-Klasse gewonnen, Erik Heil/Thomas Plößel im 49er und die Katamaran-Segler Paul Kohlhoff/Alica Stuhlemmer im Nacra 17 holten jeweils Bronze. Drei Medaillen hatte es für deutsche Segler zuletzt 2000 in Sydney gegeben.