Die deutsche Turn-Rekordmeisterin Elisabeth Seitz hat sich sieben Monate nach ihrem Achillessehnenriss auf der Wettkampfbühne zurückgemeldet.
«Das hat sich sehr gut angefühlt», sagte die 30-Jährige nach dem Bundesliga-Wettkampf in Ketsch, bei dem sie an ihrem Paradegerät Stufenbarren antrat. Nach einem Sturz kam die frühere Europameisterin mit ihrem Vortrag auf 12,55 Punkte. «Es war ein blöder Fehler, aber ich fühle mich schwungvoll und fit und merke, dass ich zurzeit täglich stundenlang am Barren hänge», sagte Seitz.
Die Europameisterschaften Anfang Mai in Rimini, für die der Liga-Wettkampf als zweite nationale Qualifikation zählte, hat Seitz eigenen Angaben nach nicht auf dem Plan. «Der Fokus bleibt auf Olympia», sagte sie. Für die Spiele in Frankreich hat der Deutsche Turner-Bund (DTB) noch ein Ticket zu vergeben. Um sich dieses zu ergattern, will Seitz sich vorerst darauf konzentrieren, ihre Reha zu beenden. «Wettkämpfe nehme ich gerne mit, wenn sie hineinpassen, aber sie dienen erst mal nur dazu, mein Gefühl zu verbessern», sagte sie.
Den zweiten und entscheidenden Test für die kontinentalen Titelkämpfe in Italien entschied Janoah Müller (Haßloch) mit 51,95 Punkten für sich, gefolgt von der Stuttgarterin Marlene Gotthardt (51,80) und Silja Stöhr aus Heddesheim (51,60). Die Chemnitzerin Karina Schönmaier, die die erste Qualifikation für sich entschieden hatte, wurde diesmal mit 51,45 Punkten Vierte. Junioren-Europameisterin Helen Kevric aus Stuttgart sorgte mit 14,00 Punkten am Barren für den Tageshöchstwert.
Die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz und die Kölnerin Sarah Voss, die beide schon ein Olympiaticket sicher haben, stehen Bundestrainer Gerben Wiersma derzeit nicht zur Verfügung. Die Nominierung der Riege für Rimini soll am Montag erfolgen.