Nach einer kurzen Nacht will Siebenkämpferin Sophie Weißenberg den Schwung eines guten ersten Wettkampftages auch in die Entscheidung um die Medaillen mitnehmen.
«Ich denke mir persönlich: Immer, wenn andere schwächeln, ist es meine Chance, da Stärke zu zeigen», sagte die Leverkusenerin, die mit 3877 Punkten auf Kurs Bestleistung ist. Weitsprung, Speerwurf und die 800 Meter stehen am Sonntag noch aus.
«Ich bin megahappy», sagte die 25-Jährige. Nach einem «soliden» Hürdenlauf war der Hochsprung mit persönlicher Bestleistung «sehr geil». «Im Kugelstoßen habe ich einen kleinen Herzstillstand nach dem zweiten Durchgang gehabt, aber gut gerettet», schilderte es Weißenberg, die sich dann auch wacker über die 200 Meter schlug.
Dritte ist vor den abschließenden Disziplinen die Amerikanerin Chari Hawkins. Sie hat 23 Punkte Vorsprung auf die 25-jährige Weißenberg. Es führt die amerikanische Favoritin Anna Hall mit 3998 Punkten. Die ein Jahr ältere Vanessa Grimm (Königstein), die sich nach einem Kreuzbandriss erfolgreich zurückgekämpft hat, geht als 15. in den Sonntag.
Schäfer holte 2017 Silbermedaille
Die letzte deutsche Siebenkampfmedaille liegt sechs Jahre zurück. Damals wurde die Frankfurterin Carolin Schäfer in London Vize-Weltmeisterin. Diesmal erlebte sie nach einem guten Start eine Enttäuschung. Die 31-Jährige musste auf Rang elf liegend den Wettkampf wegen Knieproblemen beenden. Zuvor war auch schon die EM-Dritte Annik Kälin aus der Schweiz krank ausgestiegen.
Dass der Wettkampf wegen des Unwetters mit Verspätung begonnen hatte, fand Weißenberg gut. «Alles, was nach hinten verschoben wird, kommt mir persönlich entgegen, weil ich nicht so der Frühaufsteher bin. Da konnte man nochmal Beine hochlegen, entspannt anfangen, man hatte einen Stress», sagte sie.