Sinner über Doping-Sperre: «Fühlte mich zerbrechlich»

Sinner über Doping-Sperre: «Fühlte mich zerbrechlich»

Der Tennis-Weltranglistenerste Jannik Sinner empfindet seine Doping-Sperre nicht als gerecht und zählt die Tage bis zu ihrem Ende im kommenden Monat. «Als die Sperre in Doha kam, habe ich mich zerbrechlich gefühlt. Aber die Menschen in meinem Umfeld haben mir geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Trotzdem war es sehr hart», sagte der 23 Jahre alte Südtiroler im Interview des TV-Senders Sky Sport Italia. Dort äußerte er sich erstmals ausführlich zu seiner Sperre.

Er habe eine Weile gebraucht, um wieder zu sich selbst zu finden, sagte Sinner. «Ich war mit der Sperre und dem Kompromiss nicht ganz einverstanden. Am Ende muss man das kleinere Übel wählen, selbst wenn es etwas ungerecht ist, was ich durchmache. Es hätte noch schlimmer kommen können, mit noch mehr Ungerechtigkeit», erklärte der italienische Tennisspieler. 

Sinner: «Sehr fragil zu Beginn»

Sinner war im März 2024 positiv getestet worden. Der Südtiroler hatte angegeben, dass das verbotene Mittel Clostebol bei einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die verantwortliche Tennis-Agentur Itia sah kein vorsätzliches Verschulden und keine Fahrlässigkeit und verzichtete auf eine Sperre. Dagegen ging die Wada vor, die sich dann mit Sinner auf eine dreimonatige Sperre einigte.

Die Entscheidung rief Kritik von anderen Spielern hervor. «Ich war sehr fragil zu Beginn. Ich bin keine Person ohne Gefühle, aber man lernt im Leben immer weiter. Die Spieler, die schlecht über mich gesprochen haben? Ich weiß, dass ich unschuldig bin, aber es war hart», sagte Sinner, der nach Ablauf seiner Sperre Anfang Mai in Rom auf die ATP-Tour zurückkehren will. «Ob ich die Tage gezählt habe? Ich mache das seit dem ersten Tag der Sperre», berichtete Sinner. 

In den vergangenen Wochen habe er wenig Tennis geschaut, aber die Pause intensiv zur Vorbereitung genutzt. «Die Pause war eine gute Gelegenheit, mich in den Bereichen zu verbessern, in denen ich mich schwergetan habe – auf den für mich schwierigeren Belägen. Ich fühle mich jeden Tag besser – sowohl körperlich als auch mental», betonte der Sieger der letzten beiden Ausgaben der Australian Open.