Sjokz über CS:GO: «Das hat man in keinem anderen E-Sport»

Viele kennen Eefje «Sjokz» Depoortere aus League of Legends, doch auch in «Counter-Strike: Global Offensive» kommt man an der Moderatorin nicht vorbei. Auf der IEM Cologne sprach sie mit der Deutschen Presse-Agentur über ihren Einstieg in CS:GO, die Unterschiede zu LoL und die deutsche Community.

Frage: Wie kam es dazu, dass Sie auch in CS:GO als Moderatorin eingestiegen sind?

Antwort: 2019 habe ich mich entschieden, Freelance zu arbeiten. Die Riot-Shows sind eigentlich perfekt, wir arbeiten da auch mit der Produktion und können mit unseren Ideen einfach loslegen. Ich wollte einfach auch andere Sachen versuchen, weil ich First-Person-Shooter liebe, und natürlich ist CS:GO unglaublich geil und ich wollte unbedingt darin arbeiten. Das hilft mir auch weiter als Moderatorin, man kann nicht zehn Jahre lang das Gleiche machen.

Viel Vorbereitung vor großen Turnieren

Frage: Wie anders ist die Vorbereitung bei CS:GO verglichen zu LoL?

Antwort: Bei LoL muss ich mich nicht so tief vorbereiten, weil ich da jede Woche bin. Ich weiß, was passiert, ich lese alle Artikel, ich kenne die Stories. Aber bei CS:GO schaue ich eigentlich nur zu, und etwas als Zuschauer oder als Professioneller anzugucken ist etwas komplett anderes, weil du auf verschiedene Sachen achtest.

Und wenn ich ein großes Turnier wie das Major oder IEM habe, nehme ich mir eine bis anderthalb Wochen und studiere einfach. Ich schaue mir die VODs an, ich lese alle Artikel, alle Interviews, ich frage die Experten, ich versuche die Statistiken zu verarbeiten. Es ist eigentlich wie in der Schule.

Sjokz: Deutschlernen mit der Maskenbildnerin

Frage: Wie viel macht die Live-Erfahrung bei der IEM Cologne für Sie aus?

Antwort: Nach zehn Jahren gewöhnst du dich an alles. Aber dann ist die Pandemie gekommen. Wir haben das Publikum vermisst, das die Erfahrung eigentlich komplett macht. Deswegen ist es so cool, hier zu sein. Und CS:GO ist so cool als Live-E-Sport, denn was dort in den Runden passiert, hat man in keinem anderen E-Sport. In LoL kannst du 20 Minuten Laning-Phase haben und da passiert nichts. Aber hier ist jede Runde etwas los, und das ist so cool für die Live-Experience.

Frage: Wie kamen Sie so stark auch mit Deutschland in Verbindung?

Antwort: In Köln hatte ich eine Maskenbildnerin, Dani, die heute auch da ist. Sie war eine von meinen ersten Freundinnen, damals und immer noch. Ich habe einen Deal gemacht, dass ich mit ihr nur Deutsch rede und sie nur Englisch mit mir, weil sie eigentlich Englisch lernen wollte. Aber am Ende haben wir nur Deutsch geredet.

Ich habe ihre Freunde kennengelernt, die auch nur Deutsch mit mir geredet haben, und so habe ich es einfach gelernt. Ich finde es einfach cool, ich wohne hier und komme ständig mit der deutschen Livestreamer-Bubble in Kontakt. Ich bin natürlich Belgierin, aber ich fühle mich sehr wohl in Deutschland.

Zur Person: Eefje «Sjokz» Depoortere (35) ist eine der bekanntesten E-Sport-Moderatorinnen und ist seit 2013 Teil der LoL-Liga in Berlin. Seit 2019 ist sie freiberuflich tätig und arbeitet unter anderem auch auf CS:GO-Turnieren für ESL oder Blast. Sie wurde unter anderem bei den Game Awards mehrfach als beste E-Sport-Moderatorin ausgezeichnet.

Interview: Niklas Graeber, dpa