Skisprung-Bundestrainer Stefan Horngacher hat den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee vorzeitig abgehakt.
«Wir sind weit weg vom Tournee-Sieg. Um den Gesamtsieg brauchen wir uns keine großen Gedanken mehr zu machen. Wir müssen schauen, dass wir den Bergisel in den Griff kriegen», sagte Horngacher im deutschen Teamhotel in Garmisch-Partenkirchen mit Blick auf die nächste Station in Innsbruck. Andreas Wellinger als Achter und Karl Geiger auf Rang elf waren an Neujahr deutlich hinter der Elite um den norwegischen Tournee-Führenden Halvor Egner Granerud gelandet.
Im Gesamtranking ist Geiger Fünfter und Wellinger Sechster. Der Rückstand auf Granerud beträgt über 30 Meter, selbst das Gesamtpodest ist schon etwa zehn Meter entfernt. «Mit dem Gesamtsieg wird’s ziemlich sicher nix. Es kommen ja noch ein paar Stationen und auch noch eine WM. Man darf nicht immer alle Nerven über Bord schmeißen», sagte der 29 Jahre alte Geiger. Er selbst sei im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren bei dieser Tournee «am weitesten weg». Am Mittwoch (13.30 Uhr/ARD und Eurosport) steigt das dritte Springen in Innsbruck.
Chefcoach Horngacher ist mit der Zwischenbilanz trotzdem «zufrieden», wie er betonte. «Wir haben die Situation, dass zwei, drei Athleten vor dem Rest der Welt sind. Es geht nicht nur uns so, dass wir die jagen», sagte Horngacher. Er bezog sich neben Granerud auch auf den Slowenen Anze Lanisek und den Polen Dawid Kubacki. Man könne nicht von einer negativen Bilanz sprechen, sondern «von einer positiven Bilanz», sagte Horngacher. Der letzte deutsche Gesamtsieg datiert aus dem Winter 2001/02. Damals gewann Sven Hannawald.
Geiger lobt Granerud
Geiger isr von Granerud begeistert. «Granerud macht im Flug unglaublich Meter. Was ich beeindruckend finde: Wenn das System greift, dann fliegt er eigentlich geradeaus. Das geht nur, wenn man in absoluter Topform ist», sagte er.