Beinahe hätte es zum Abschluss des Reitturniers im Derby-Park in Hamburg doch noch einen deutschen Erfolg gegeben. Doch der deutsche Meister Tobias Meyer musste sich im Championat dem Iren Shane Breen geschlagen geben.
Im Stechen des mit 95.000 Euro dotierten Springens war Breen auf Ipswich um drei Zehntelsekunden schneller als Meyer mit Greatest Boy. Beide waren fehlerfrei geblieben.
Einen Tag zuvor hatte der Niederländer Harrie Smolders das Springen der Millionenserie Global Champions Tour für sich entschieden. Der 41 Jahre alte Reiter blieb mit Une de l’Othain als einziger der 29 Starterinnen und Starter ohne Strafpunkte. Damit sicherte er sich ohne Stechen die Siegprämie von 99.000 Euro in der mit 300.000 Euro dotierten Prüfung.
Zweite wurde Eve Jobs aus den USA. Die 23-jährige Tochter des vor zehn Jahren gestorbenen Apple-Chefs Steve Jobs verpasste auf Venue d’Fees Des Hazalles nur durch einen Zeitfehler das Stechen. Bemerkenswert war, dass Smolders seine Sieger-Stute ausgerechnet von Jennifer Gates, der ältesten Tochter von Microsoft-Gründer und Steve-Jobs-Konkurrent Bill Gates, übernommen hatte.
Eve Jobs hatte zuvor das Springen der Global Champions League, eines Team-Wettbewerbs im Rahmen der Millionen-Serie Global Champions Tour, für sich entschieden. Ihr Partner war der Ägypter Nayel Nassar, der Verlobte von Jennifer Gates.
Hamburg war die elfte Etappe der Global Champions Tour. Insgesamt umfasst die lukrativste Springsportserie der Welt in diesem Jahr 15 Stationen plus dem Finale in Prag. In der Gesamtwertung führt die Australierin Edwina Tops-Alexander, bester Deutscher ist Christian Ahlmann aus Marl als Achter.
Das Wichtigste des Turniers war indes, dass es trotz Pandemie stattfand – und dies mit Zuschauern. Bis zu 5500 Interessierte konnten auf die traditionsreiche Anlage in Hamburg-Klein Flottbek. «Ich bin richtig glücklich, dass Leute da sind», meinte Smolders. «Auch für die Pferde ist das Adrenalin.»
Das deutsche Derby-Turnier war 2020 und in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Turnierchef Volker Wulff wollte den Derby-Platz «aber nicht ein zweites Jahr brachliegen lassen», wie er vor dem Beginn gesagt hatte. Seine Bilanz zum Abschluss lautete: «Es war richtig, dieses Turnier zu veranstalten. Das Risiko hat sich gerechtfertigt.» Das nächste Derby soll aber wieder wie üblich Ende Mai 2022 stattfinden.