So läuft die Olympia-Qualifikation der Handballer

Deutschlands Handballer wollen zu Olympia. Sechs Teams sind bereits für die Sommerspiele in Frankreich qualifiziert – die DHB-Auswahl muss noch zittern.

Der deutsche Kader um Kapitän Johannes Golla will sich vom 14. bis 17. März in Hannover einen Traum erfüllen und die Teilnahme am Saison-Höhepunkt fix machen, Bundestrainer Alfred Gislason spielt in der Qualifikation um seinen Job.

Wer sind die deutschen Gegner?

In einer Vierer-Gruppe trifft die deutsche Auswahl zunächst am Donnerstag (17.45 Uhr) auf Afrikavertreter und Außenseiter Algerien. Am Samstag (14.30 Uhr) kommt es zur Neuauflage des EM-Spiels gegen Kroatien. Im Januar musste sich das DHB-Team dem Balkanstaat klar geschlagen geben. Zum Abschluss trifft Deutschland am Sonntag (14.10 Uhr) auf Österreich und will mehr als das Remis bei der EM. Deutschland ist Favorit in der Gruppe und muss mindestens Platz zwei erreichen, um sich für Olympia zu qualifizieren. 

Auf wen setzt Gislason?

Der Isländer vertraut vor allem jenen Spielern, die bei der Heim-Europameisterschaft im Januar den vierten Platz erreicht hatten. Angeführt wird die Mannschaft von Golla sowie den Führungsspielern um Torwart Andreas Wolff und Spielmacher Juri Knorr. Auch die U21-Weltmeister um Nils Lichtlein und David Späth sind wieder mit dabei. Rückraumspieler Marian Michalczik kehrt nach Verletzung in das DHB-Aufgebot zurück. Für die verletzten Kai Häfner und Martin Hanne nominierte Gislason die Leipziger Luca Witzke und Franz Semper nach. 

Wer ist schon qualifiziert? 

Neben Gastgeber und Europameister Frankreich kann Weltmeister Dänemark schon fix für den Saison-Höhepunkt im Sommer planen. Argentinien, Japan, Ägypten und Schweden sind ebenfalls mit dabei. Sechs Olympia-Tickets sind noch zu vergeben – zwei pro Qualifikationsturnier. Letztmalig hatte Deutschland 2012 die Teilnahme an den Olympischen Spielen verpasst. Vor acht Jahren in Rio de Janeiro holte das DHB-Team Bronze. 

Wer überträgt die Spiele?

Handballfans können alle Spiele des deutschen Teams in der Olympia-Qualifikation ohne Zusatzkosten sehen. Sport1 überträgt das Auftaktspiel gegen Algerien, ZDF zeigt das Duell mit Kroatien und das Spiel gegen Österreich läuft in der ARD. Zusätzlich zeigt der kostenpflichtige Streamingdienst Dyn alle Spiele der Olympia-Qualifikation. «Das ist ein starkes Gesamtpaket, das über alle Sender hinweg das Interesse an beiden A-Nationalmannschaften widerspiegelt», äußerte DHB-Vorstandschef Mark Schober. 

Um was geht es sonst noch? 

Gislason spielt auf Bewährung. Sein Vertrag wird nur bis Februar 2027 verlängert, wenn das DHB-Team die Olympia-Qualifikation schafft. Sonst endet das Arbeitspapier des 64-Jährigen noch in diesem Jahr. Eine Nachfolgesuche dürfte sich schwierig gestalten. Vergleichbare Alternativen zu Gislason gibt es kaum. Ex-Nationalspieler um Stefan Kretzschmar hatten zuletzt den Magdeburger Erfolgscoach Bennet Wiegert ins Spiel gebracht. Doch für den stellte sich die Frage des Bundestrainers zumindest «kurzfristig» nicht.

Von Jordan Raza, dpa