Sorge um Bahnradfahrer: Unfälle laut Geschke kaum vermeidbar

Sorge um Bahnradfahrer: Unfälle laut Geschke kaum vermeidbar

Aus Sicht des früheren Radprofis Simon Geschke lassen sich Unfälle wie der von der Bahnrad-Nationalmannschaft auf Mallorca nur schwer vermeiden. «100 Prozent sicher geht nicht», sagte der 38-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. In dem Fall der nun teilweise schwer verletzten Bahnradfahrer, die am Montag in Palma von einem 89 Jahre alten Autofahrer umgefahren wurden, habe man laut Geschke «kaum Chancen, das zu verhindern».

Von den sechs Bahnradfahrern befinden sich derzeit noch fünf in zwei Krankenhäusern auf der Urlaubsinsel. Bruno Keßler konnte das Krankenhaus mit tiefen Schürfwunden schon wieder verlassen und ins Teamhotel zurückkehren. Kollege Louis Gentzik soll spätestens am Donnerstag entlassen werden.

Geschke selbst sei im Training oft allein unterwegs gewesen und automatisch auf ruhigeren Straßen gefahren. «Wenn man sich gut auskennt, dann geht das. So hatte ich wenig brenzlige Situationen», sagte der gebürtige Berliner. Allerdings stellte er immer wieder fest: «Autofahrer wurden aggressiver oder drängelten mehr, wenn man in der Gruppe unterwegs war, weil man einfach mehr Platz einnimmt. Leider gibt es überall negative Beispiele.»

Geschke: «Das Beste hoffen»

Um sich zu schützen, treffen Radprofis wie auch Hobbyfahrer einige Vorkehrungen. «Viele fahren mit Rücklicht, das macht schon einmal einen Unterschied. Hellere Kleidung wäre auch eine Möglichkeit», meinte Geschke und fügte an: «Und dann einfach das Beste hoffen.»

Bergspezialist Geschke hatte seine Karriere zum Ende des vergangenen Jahres beendet. In seiner Laufbahn, in der er unter anderem eine Etappe der Tour de France gewann und elf Tage das Trikot des besten Bergfahrers trug, war Geschke von schweren Unfällen verschont geblieben.