Die SPD-Bundestagsfraktion hat die abwertenden Äußerungen von einem der WM-Botschafter über Homosexuelle kritisiert.
«Die Frage der Menschenrechte bleibt der dunkle Schatten auf dieser WM. Es ist unerträglich, wie Khalid Salman fundamentale Menschenrechte negiert und dass dieser Mann als WM-Botschafter unterwegs ist», sagte der queerpolitische Sprecher der Fraktion, Falko Droßmann. «Alle Befürchtungen bezüglich der Sicherheit von queeren Menschen bei der WM in Katar werden durch seine Äußerungen verstärkt.»
Der frühere katarische Fußball-Nationalspieler Khalid Salman hatte in einem Interview in der ZDF-Dokumentation «Geheimsache Katar» (Dienstag, 20.15 Uhr) Schwulsein als «geistigen Schaden» bezeichnet.
«Die Lage für LSBTI* Menschen in Katar muss sich dauerhaft verbessern», sagte Droßmann. «Ich kann nur hoffen, dass wir die Fußball-WM 2022 irgendwie hinter uns bringen und bei künftigen Vergaben nicht nur nach Geld, sondern auch nach ethischen, moralischen und sportlichen Kriterien entscheiden.» Die englische Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Das Sternchen ist Platzhalter für weitere Identitäten und Geschlechter.
Katar gilt als einer der umstrittensten Gastgeber in der WM-Geschichte. Dem Emirat werden unter anderem Verstöße gegen Menschenrechte, der Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen. Vor der am 20. November beginnenden WM bemüht sich das Emirat, ein anderes Bild zu vermitteln. Auch Fans aus der LGBTQ*-Gemeinschaft seien willkommen, hieß es offiziell.