Der frühere Wimbledonsieger Michael Stich hat die Entscheidung der Organisatoren, beim diesjährigen Turnier keine russischen und belarussischen Spieler zuzulassen, als einen «Fehler» bezeichnet.
«Der Krieg in der Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen und fügt so vielen Menschen unverschuldet Leid zu. Doch Spielerinnen und Spieler aus Russland und Belarus auszuschließen, ist für mich ein nicht nachvollziehbarer und inakzeptabler Schritt», schrieb der 53-Jährige in einem Gast-Kommentar auf «tennismagazin.de»: «Man kann doch einen Menschen nicht aufgrund seiner Herkunft und seines Geburtslandes diskriminieren.»
Nur weil ein Profi aus Russland oder Belarus komme, hieße das ja nicht, dass er die Aktionen seiner Regierung gutheiße oder unterstütze. «Er will einfach nur Tennis spielen und seinem Beruf nachgehen», sagte der Wimbledonsieger von 1991.
Ein stärkeres Signal als ein Ausschluss könnte aus seiner Sicht eine klare Botschaft mit allen Spielerinnen und Spielern sein. Er habe sich an die International Tennis Hall of Fame mit der Frage nach einer Stellungnahme gewandt: «Ein Statement im Sinne des Sports könnte ein wichtiges Signal sein, ohne zu politisch zu werden», sagte Stich.
Die Wimbledon-Organisatoren hatten als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beschlossen, dass Profis aus Russland und Belarus bei dem Rasen-Klassiker vom 27. Juni bis zum 10. Juli nicht dabei sein dürfen. Die Entscheidung rief Kritik auch von den Organisationen ATP und WTA hervor.