Der frühere Kugelstoß-Weltmeister David Storl hat mit seiner bisher größten Weite in diesem Jahr seinen zehnten deutschen Meistertitel geholt. Der Leipziger siegte vor dem Brandenburger Tor in Berlin überlegen mit 20,32 Metern.
Zur WM-Norm fehlten Storl aber noch fast 80 Zentimeter, zur EM-Norm ein guter halber Meter. Simon Bayer aus Sindelfingen kam mit 19,94 Metern auf den zweiten Rang. Dritter wurde Titelverteidiger Dennis Lukas aus Idar-Oberstein mit 19,39 Metern.
Storl zog trotz seiner Saisonbestweite ein gemischtes Fazit. «Wie die ganze Saison schon, schwer heute», sagte der 31-Jährige über seinen Wettkampf. «Es hätte eigentlich noch ein Stückchen weiter gehen können.» Ziel sei es auch gewesen, die zuletzt etwas verloren gegangene technische Linie wiederzufinden. Storl hatte wegen einer Corona-Infektion einen Teil der Vorbereitung verpasst.
Wegen Rückenbeschwerden hatte er im vorigen Jahr keinen Freiluftwettkampf absolvieren können und daher auch die Olympischen Spiele in Tokio verpasst. Die Norm für die Weltmeisterschaften in Eugene, die in drei Wochen beginnen, liegt bei 21,10 Metern. Ab dem 15. August folgen dann noch die Europameisterschaften in München. Storl ist vorsichtig optimistisch, dass er sich dafür über die Weltrangliste qualifizieren kann, falls er die Norm nicht erfüllt.
Den Titel bei den Frauen hatte am Vortag erneut Sara Gambetta aus Halle geholt. Die beiden Wettkämpfe in der speziell dafür aufgebauten Kugelstoß-Arena im Herzen Berlins waren die Einstimmung auf die weiteren Konkurrenzen am Samstag und Sonntag im Olympiastadion. Einige deutsche Top-Athleten mussten aus gesundheitlichen Gründen aber absagen. So fehlen Speerwerfer Johannes Vetter, Langstrecklerin Konstanze Klosterhalfen und Hindernisläuferin Gesa Krause.