Der ehemalige Eishockey-Bundestrainer Marco Sturm sieht keinen nahe liegenden Nachfolger für Franz Reindl als Präsident des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB).
«Momentan keiner», antwortete Sturm der Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, wer den 66-Jährigen an der Verbandsspitze ersetzen könnte. «Den Verlust kann man nicht so einfach ersetzen. Das muss man schon auf mehreren Schultern regeln», sagte Sturm, der in der NHL als Co-Trainer der Los Angeles Kings arbeitet und die deutsche Nationalmannschaft bei Olympia 2018 sensationell zur Silbermedaille geführt hatte.
Reindl kandidiert am Samstag zur Wahl als Präsident des Weltverbandes IIHF. Auch bei einer Niederlage will er bei der Wahl zum DEB-Präsidenten 2022 nicht mehr antreten. Gelingt ihm am Wochenende die Krönung seiner Funktionärskarriere, ist die Zeit beim DEB sofort beendet. «Das würde nicht nur dem deutschen Eishockey gut tun, sondern dem Eishockey weltweit, wenn er IIHF-Chef werden würde», sagte Sturm.
Der ehemalige Nationalspieler und langjährige NHL-Profi plädierte für ein geduldiges Vorgehen bei der Nachfolgeregelung für Reindl. «Es würde nichts bringen, wenn man die Position auf die schnelle besetzt, Hauptsache man hat sie besetzt», sagte er. «Er hat ja schon viel abgegeben im Vergleich zu meiner Zeit bei der Nationalmannschaft, der Verband läuft ja schon auch ohne ihn. Deswegen muss man da clever sein und abwarten.»