Der Hamburger SV kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach dem verpassten Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga und dem unter Trainer Tim Walter gestarteten Neuanlauf rückte das Sportliche mal wieder in den Hintergrund.
Im Kampf um das Präsidentenamt beim HSV e.V. ist der Führungsstreit erneut aufgebrochen. In einem offenen Brief monierten der frühere HSV-Profi Marinus Bester (52) sowie sein aus Para-Kanutin Edina Müller (38) und Volkswirt Philipp Wenzel (23) bestehendes Team die Nicht-Zulassung für ihre Kandidatur bei der Mitgliederversammlung am 7. August heftig.
«Beispiellosen Akt der Altersdiskriminierung»
Nach der Beiratsentscheidung vom Samstag dürfte der Weg für Ex-Nationalspieler Marcell Jansen (35) zurück auf den Präsidentenstuhl frei sein. Zu seinem Team gehört auch der langjährige HSV-Profi und -Teammanager Bernd Wehmeyer (69). Jansen war bereits von Januar 2019 bis Februar 2021 Präsident des HSV e.V. und damit auch Mitglied im Aufsichtsrat des Fußball-Zweitligisten. Der Ex-Nationalspieler war im Februar nach einem monatelangen Richtungsstreit um die Ausrichtung der HSV Fußball AG zurückgetreten.
«Wir nehmen die Entscheidung als beispiellosen Akt der Altersdiskriminierung wahr und erkennen offensichtliche Angst vor Veränderung. So handelt man schlichtweg dem Wohle unseres HSV zuwider», schrieben Bester, Müller und Wenzel am Sonntag. Als Grund für die Nicht-Zulassung zu Wahl sei einzig das Alter und die daraus angeblich resultierende fehlende Eignung von Wenzel als Schatzmeister angeführt worden. Von Wenzel sei man aber «aufgrund seines Abschlusses als Volkswirt, seiner strategischen Tätigkeit bei Fridays for Future und seinen Erfahrungen in der Medienlandschaft bedingungslos überzeugt».
«Einige Bewerberinnen und Bewerber haben ihre Bewerbung an bestimmte Bedingungen geknüpft», lautete die Begründung des Beirats in der Mitteilung des HSV e.V von Samstag. Auch dem widersprachen Bester & Co. «Die Unterstellung, wir hätten unsere Kandidatur an Bedingungen geknüpft, ist falsch und bewusst irreführend», betonte sie. «Wir wollten lediglich gemeinsam als Team antreten, was laut Satzung möglich ist», schrieb das Team Bester.