In einem spannenden Erstrundenmatch hat sich Davis-Cup-Spieler Dominik Koepfer beim Tennis-Turnier in Stuttgart ins Achtelfinale gekämpft. Zum Auftakt der Rasensaison rang der 30 Jahre alte Schwarzwälder den höher eingestuften Chinesen Zhang Zhizhen mit 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (8:6) nieder. Zwei Matchbälle hatte Koepfer im Tiebreak des dritten Satzes gegen sich und am Ende auch etwas Glück.
Koepfer erwischte zunächst den besseren Start und lag im ersten Satz mit einem Break vorn. Dann steigerte sich der Weltranglisten-44. aus China. Koepfer verlor dagegen zweimal nacheinander sein Aufschlagspiel und schimpfte hörbar. Als es schon nach einer Enttäuschung für ihn aussah, kämpfte sich Koepfer zurück.
Erfolgreicher Einstieg in Wimbledon-Vorbereitung
Der Linkshänder ärgerte sich nun weniger und machte nach einem Hin und Her im entscheidenden Durchgang nach 2:36 Stunden das Weiterkommen perfekt. «Als Zwerg hier auf der Tour ist es nicht so leicht den Aufschlag durchzubringen», sagte der 1,80 Meter große Tennisprofi. Er sei ein sehr emotionaler Spieler. «Hier Zuhause versucht man noch mal extra was rauszuholen», erklärte der 30-Jährige, dessen Familie auf der Tribüne zuschaute.
Ohnehin sei das erste Match auf Rasen nie einfach. «Es sind eins, zwei Punkte in den beiden Tiebreaks. Da ist er ein bisschen nervös geworden», kommentierte Koepfer die Tatsache, dass sein Gegner beim Matchball ein Doppelfehler serviert hatte.
Deutlich schneller meisterte Yannick Hanfmann seine erste Aufgabe. Nur 62 Minuten benötigte der Karlsruher für sein 6:3, 6:3 gegen den Duisburger Wildcard-Inhaber Henri Squire. Er steht nun gegen den amerikanischen Vorjahressieger Frances Tiafoe vor einer schwierigen Herausforderung.
Turnier vor Absage der deutschen Nummer eins
Das mit 812.235 Euro dotierte Event in Stuttgart gilt auch in diesem Jahr wieder als Vorbereitungsturnier auf den diesjährigen Grand-Slam-Rasenklassiker in England (1. – 14. Juli). French-Open-Finalist Alexander Zverev steht als Topgesetzter im Turnier-Tableau. Höchstwahrscheinlich wird die deutsche Nummer eins aber erst in der kommenden Woche im westfälischen Halle auf Rasen starten.
Nach dem verlorenen Endspiel gegen den Spanier Carlos Alcaraz in Paris hatte Zverev erklärt: «Die Chancen, dass ich in Stuttgart spiele, sind ähnlich hoch wie die Chancen, dass ich jetzt wieder rausgehe und das Finale gewinne.»
Nach einem Freilos war der Auftakt für die Nummer eins der Setzliste für Donnerstag geplant. Der Stuttgarter Vorjahresfinalist Jan-Lennard Struff wird am Dienstag (nicht vor 16.30 Uhr) gegen den Italiener Flavio Cobolli ins Geschehen eingreifen.