Wimbledon-Halbfinalist Nick Kyrgios hat sich auf Anraten seiner Anwälte beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon nicht inhaltlich zu seinem bevorstehenden Gerichtstermin in Australien geäußert.
«Natürlich habe ich eine Menge Gedanken, eine Menge
viele Dinge, die ich sagen möchte, sozusagen meine Sicht der Dinge», sagte der 27 Jahre alte Tennisprofi nach seinem Sieg im Viertelfinale. «Ich verstehe, dass jeder Fragen dazu stellen möchte und all das, aber ich kann im Moment nicht allzu viel dazu sagen.»
«Die Art der Vorwürfe ist ernst»
Kyrgios muss in Australien vor Gericht erscheinen. Der Terminliste des Amtsgerichts in Canberra zufolge ist für den 2. August eine Verhandlung mit ihm angesetzt. Anwalt Jason Moffett, der den Australier Kyrgios laut «Canberra Times» als Rechtsbeistand vertritt, sagte der Zeitung am 5. Juli: «Die Art der Vorwürfe ist ernst, und Herr Kyrgios nimmt die Anschuldigung sehr ernst.» Demnach handle es sich um einen Vorfall «im Zusammenhang mit einer häuslichen Beziehung», wie Moffett sagte.
In einer Mitteilung der für Kyrgios tätigen Anwaltskanzlei Johannessen hieß es, die Vorwürfe seien weder gesichert noch von den Strafverfolgern oder dem Tennisspieler selbst bestätigt. Auch das Gericht sehe die Anschuldigungen nicht als Fakten an, daher sei Kyrgios nicht als Angeklagter zu sehen. Der Tennisprofi werde zu sämtlichen Vorwürfen Stellung beziehen.
Bei seinem Sieg gegen den Chilenen Cristian Garin habe ihn diese Angelegenheit nicht wirklich beeinflusst, sagte Kyrgios. Er sei nur ein Mensch.
Kyrgios war in der Vergangenheit auf dem Tennisplatz mehrfach durch rüpelhaftes Benehmen aufgefallen. Zuletzt hatte das hitzige Drittrunden-Spiel in Wimbledon gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas für Aufsehen gesorgt. Kyrgios legte sich mit den Unparteiischen an, fragte Schiedsrichter Damien Dumusois «Bist du dumm?», nannte ihn eine «Schande» und nutzte mehrfach Schimpfwörter. Der 27-Jährige ist mit insgesamt 14.000 US-Dollar der bislang am höchsten bestrafte Spieler dieses Turniers.