Veranstalter Edwin Weindorfer sieht in der Zahl prominenter kurzfristiger Absagen bei Tennisturnieren einen Trend und bringt mögliche Strafen für Profis ins Spiel.
«Ich mag solche Wege nie, aber im Grunde kannst du sie nur mit einem Penalty-System regeln. Ein Profi, der sich anmeldet, aber nicht antritt, sollte eine Strafe erhalten, in welcher Form auch immer», sagte der Österreicher der «Süddeutschen Zeitung».
Beim Rasenturnier in Berlin, das bis Sonntag stattfindet, hatten mehrere Top-Spielerinnen kurzfristig ihre Zusage zurückgezogen: Unter anderen treten die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen wegen Schulterproblemen, die spanische Weltranglistendritte Paula Badosa aus Spanien und Naomi Osaka aus Japan nicht an.
«Wir werden auf jeden Fall mit der WTA, der Frauentour, die kurzfristigen Absagen thematisieren», sagte Weindorfer. «Das ist ein Trend, der einem nicht gefallen kann. Wenn Spielerinnen so kurz vorher absagen, ist das für uns als Veranstalter hart.» Dies komme auch auf der Männertour vor.
Die dreimalige Grand-Slam-Turniersiegerin Angelique Kerber hatte bereits langfristig erklärt, in Berlin nicht dabei zu sein. «Angelique Kerber hat von uns immer ein faires Angebot bekommen. Wir haben auch keiner einzigen anderen Spielerin ein Angebot gemacht», sagte Weindorfer. «Wir wissen, dass sie in Deutschland eine besondere Rolle hat. Aber man muss auch respektieren, wenn eine Spielerin sagt: Nein, ich möchte nicht spielen.»
Kerber hatte ihren Verzicht auf die Teilnahme in Berlin zuvor öffentlich mit fehlender Wertschätzung begründet, ohne dies zu konkretisieren. Dass die Veranstalter Kerber schlecht behandelt hätten, wolle er «klar zurückweisen», sagte Weindorfer auf eine entsprechende Frage. «Das haben wir nicht gemacht. Für uns kam ihre Kritik völlig überraschend. Aber das Thema ist nun erledigt.»