Nach dem Team-Silber mit der Mannschaft hoffen die deutschen Springreiter auf weiteres Edelmetall. Besonders gute Aussichten hat André Thieme. Das Feld liegt vor den beiden Runden eng zusammen, ein Fehler bedeutet das Aus im Medaillenrennen.
DER BESTE DEUTSCHE: Mit zwei fehlerfreien Runden im Nationenpreis hatte André Thieme maßgebliche Anteil am Medaillengewinn der Mannschaft und startet nun als Zweiter ins Einzel-Finale. Druck verspürt er deshalb nicht. «Jetzt kann ich es genießen», sagte der Reiter: «Ich bin ja jetzt glücklicher Silber-Gewinner.» Vor der EM habe er über einen möglichen Einzel-Titel «gar nicht nachgedacht».
DER FAVORIT: Martin Fuchs aus der Schweiz führt auf Leone Jei mit 1,31 Strafpunkten vor Thieme mit Chakaria (2,84) und gilt als Gold-Kandidat Nummer eins. Obwohl er erst 29 Jahre alt ist, hat Fuchs am Freitag beim Gold mit der Schweizer Mannschaft bereits seine 13. EM-Medaille seit dem ersten Jugend-Championat geholt. Hoch gehandelt werden auch der Belgier Pieter Devos als Dritter mit Jade (3,16) und der schwedische Team-Olympiasieger Peder Fredricson mit Catch Me Not (4,46), der Fünfter ist. Als Außenseiterin gilt die auf Platz vier liegende Griechin Ioli Mytilineou mit Levis (3,64).
DIE WEITEREN DEUTSCHEN: Auf Rang acht liegt vor dem Finale Christian Kukuk mit Mumbai (5,93). «Wir schauen zuversichtlich auf Sonntag», sagte der in Riesenbeck lebende und bei EM-Gastgeber Ludger Beerbaum beschäftigte Reiter. Schon etwas weiter weg ist David Will aus Dagobertshausen mit C Vier als Elfter. Der nach dem Zeitspringen am Mittwoch noch führende Reiter hat schon 8,00 Strafpunkte. Wie Thieme reiten auch Will und Kukuk ihre erste EM.