Thioune: «Ich will Bundesliga-Trainer werden»

Der ehemalige HSV-Trainer Daniel Thioune hat die Trennung vom Hamburger Fußball-Zweitligisten überwunden.

«Ich habe ein paar Wochen gebraucht, diese Zeit zu verarbeiten. Die Aufarbeitung ist jetzt nahezu abgeschlossen», sagte Thioune dem «Hamburger Abendblatt». «Mein Leben ist aktuell entschleunigt. Das Tempo in Hamburg und den Jahren davor war hoch. Alles nahezu ohne Pause und sehr intensiv.»

Thioune hält trotz des Rückschlags an seinem Vorhaben fest. «Ich will Bundesliga-Trainer werden, das ist auf Sicht mein Ziel. Wenn man HSV-Trainer wird, erhöht das die Wahrscheinlichkeit», sagte der 46-Jährige, der wieder in seiner Heimatstadt Osnabrück wohnt. Er könne sich aber auch vorstellen, im Ausland zu arbeiten, etwa in Belgien oder in Englands 2. Liga.

Keine Verbitterung nach HSV-Abstieg

Die Ursachen für den verpassten Aufstieg hat er noch nicht ergründet. Klar ist ihm zumindest: «Der Verlauf einer Saison und solche Rückschläge sowie die Rucksäcke der Vorjahre machen etwas mit den Menschen. Mit allen Beteiligten. Vielleicht hat der HSV da seine ganz eigene Geschichte. Es gelingt einem nicht immer, alles zu filtern. Oder man lässt zu viel zu und zu viel an sich heran», sagte Thioune.

Verbitterung verspürt er nicht, deutet zwischen den Zeilen aber Kritik an. «Ich würde mir wünschen, dass Jonas (Sportvorstand Boldt) und Michael (Sportdirektor Mutzel) noch lange beim HSV sind. Dem Club würde Kontinuität unheimlich guttun. Viele Veränderungen führen zu vielen Veränderungen im Kader. Und jeder Trainer hat eine neue Idee.»

Als Fazit bleibt: «Ich würde immer wieder nach Hamburg gehen. Der HSV war schon geil.» Neben dem verpassten Aufstieg bedauert er eines: «Ich hätte gerne mal die 57.000 Zuschauer erlebt.» Wegen der Beschränkungen in der Corona-Pandemie hat er in dem einen Jahr als HSV-Coach maximal 1000 Zuschauer im Volksparkstadion erlebt.