Entspannt und mit stolzer Miene betrat Marco Rose am Sonntag endlich die Bühne, die er sich so sehr gewünscht hatte.
Bei sonnigem, aber schwülwarmem Wetter begrüßte der ambitionierte Fußballlehrer um 10.30 Uhr den wegen der EM noch dezimierten Kader seines neuen Arbeitgebers Borussia Dortmund, DFB-Pokalsieger, Champions-League-Teilnehmer und mit Toppersonal erneut einer der großen Konkurrenten für Meister Bayern München. Eingerahmt von einer Schar Assistenten um Co-Trainer Alexander Zickler hielt Rose entspannt und lächelnd eine sechs Minuten dauernde Ansprache an Kapitän Marco Reus, Julian Brandt und Co. Dann ging die erste Einheit los.
Im Hintergrund verfolgten BVB-Chef Hans-Joachim Watzke und der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl entspannt die ersten Anweisungen ihres Wunschtrainers. «Ich kenne ihn lange, auch privat, und weiß, was für einen tollen Typen wir bekommen haben», sagte Kehl, der im kommenden Jahr die Nachfolge von Michael Zorc antreten wird, über Rose. Der ehemalige BVB-Profi Kehl spürt, dass «die Spieler richtig Bock auf diesen Verein haben. Wir wollen etwas bewegen in dieser Saison.»
Gymnastik und kleine Spielformen
Eingefangen wurde das auf BVB-TV gestreamte Ereignis von mehreren Kameras, unter anderem von einer Drohnenkamera, die Luftbilder von der weitläufigen Trainingsanlage in Dortmund-Brackel lieferte. Der für eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach abgeworbene Rose ließ Athletik- und Gymnastik-Übungen sowie kleine Spielformen mit dem Ball machen.
Der 32-Jährige Reus, der nach dem Ende der vergangenen Saison dem mittlerweile zurückgetretenen Bundestrainer Joachim Löw für das paneuropäische Turnier abgesagt hatte, und die anderen Spieler hatten in den Tagen zuvor bereits leistungsdiagnostische Tests und auch die obligatorischen Corona-Tests absolviert.
«Er ist sehr offen und hat extrem viel Lust auf den Verein und auch extrem fordernd. Das macht Lust auf mehr», sagte Julian Brandt nach der 90-minütigen Einheit, die Rose noch mit einer kleinen Ansprache abschloss.
Sancho weg – Transfers geplant
Nach dem Abgang von Jadon Sancho für 85 Millionen Euro zu Manchester United wird Dortmund noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Top-Star Erling Haaland wird laut Kehl Anfang kommender Woche in Dortmund zurückerwartet, der US-Amerikaner Giovanni Reyna schon Ende dieser Woche.
Die EM-Fahrer werden nach und nach im Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz (23. bis 31. Juli) eintreffen. Ein BVB-Profi wird auf jeden Fall im EM-Finale stehen: der Engländer Jude Bellingham oder der Däne Thomas Delaney.
Als Co-Trainer steht Rose der frühere deutsche Nationalspieler Zickler am nächsten. Edin Terzic bekleidet nach seiner erfolgreichen Cheftrainer-Tätigkeit mit dem DFB-Pokalsieg beim BVB nun die neu geschaffene Position des Technischen Direktors.