Triathlon-Mixed feiert guten Tokio-Abschluss

Ausgelaugt, aber sichtlich zufrieden stand das deutsche Triathlon-Team nach der olympischen Mixed-Premiere im Odaiba Marine Park von Tokio.

Der sechste Platz beim überlegenen Olympiasieg Großbritanniens vor den USA und Frankreich war für die Athleten der Deutschen Tiathlon Union nach einem schwachen Start doch noch ein versöhnlicher Abschluss der Sommerspiele. Schließlich fehlten im Super-Sprint der Teams nur 36 Sekunden zu Bronze – und der Verband blickt längst auf Paris.

Langfristige Planung

«Wir planen eher für 2024 und 2028. Ich sehe das längerfristig. Wir sind auf einem guten Weg», sagte Sportdirektor Jörg Bügner der Deutschen Presse-Agentur. Dem Funktionär imponierte, was seine Athletinnen und Athleten in der Hitze der Tokio Bucht zum Abschluss noch einmal ablieferten. «Wir haben am Ende die Kurve gekriegt. Mit den Männern hatten wir keinen Traumstart, da wollten wir in die Top 15 und nicht Platz 38. Die Frauen haben ihre Leistung zu 100 Prozent abgerufen, bei Laura Lindemann waren eben sieben besser. Der sechste Platz im Mixed ist das, was wir erreichen wollten. Wir haben uns sehr gut verkauft.»

Bei der olympischen Mixed-Premiere schickte die DTU Laura Lindemann (Potsdam), Anabel Knoll (Nürnberg), Jonas Schomburg (Hannover) und Justus Nieschlag (Lehrte) ins Rennen über jeweils 300 Meter Schwimmen, 6,8 Kilometer Rad fahren und zwei Kilometer Laufen. Erst Lindemann und dann Schomburg legten einen starken Start hin, ehe Knoll als Vierte ins Rennen geschickt wurde. Die Tochter des früheren Bundestrainers Roland Knoll hielt bei Temperaturen von etwa 30 Grad die Position, Nieschlag musste sich letztlich erst im Sprint-Duell um Rang vier Belgien und den Niederlanden geschlagen geben.

Mixed als Olympia-Bereicherung

«Wir können mit der Leistung zufrieden sein, waren immer vorn vertreten. Ich habe hinten raus alles rausgequetscht, was drin war, konnte im Zielsprint leider nichts mehr gegensetzen», sagte Nieschlag. Den Wettbewerb an sich sah das Quartett als Bereicherung für das olympische Programm. «Ich finde das sehr gut. Die Rennen sind spannend, man weiß fast bis zum Ende nicht, wer gewinnt», sagte Lindemann. Es mache zudem Spaß, im Team zu kämpfen.

Bügner lobte zudem die japanischen Organisatoren für die Anlage an der berühmten Regenbogen-Brücke. «Ich bin fünf Jahre dabei, aber was hier an einer Wettkampfstätte aufgeboten wurde, sucht seinesgleichen. Das war von vorne bis hinten perfekt. Ich ziehe den Hut», sagte der Sportdirektor. Es tue einem in der Seele weh, dass niemand auf den Zuschauerrängen gesessen habe. Die Anlage habe absolute Olympia-Reife.

Von Tom Bachmann, dpa