Trainer Christian Streich verschwand zügig in der Kabine, die Fans feierten die Spieler trotz Niederlage mit lauten Sprechchören. Nach einer schwachen ersten Halbzeit reichte eine Steigerung in Durchgang zwei nicht.
Der SC Freiburg hat bei seiner Pflichtspiel-Premiere gegen einen Club aus England eine knappe Niederlage kassiert. Der badische Fußball-Bundesligist unterlag West Ham United im zweiten Gruppenspiel der Europa League mit 1:2 (0:1). Lucas Paquetá (8. Minute) und Nayef Aguerd (66.) trafen für den Conference-League-Sieger der Vorsaison, der wegen einer Sanktion durch die UEFA ohne Auswärtsfans auskommen musste. Roland Sallai (49.) erzielte das zwischenzeitliche 1:1.
«Wir haben in der ersten Halbzeit nicht ganz mutig gespielt. Der Trainer hat uns in der Pause gesagt, dass wir risikohafter spielen dürfen. Die ersten 15, 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren dann top. Dann entscheidet so ein Standard das Spiel, das tut natürlich weh», sagte Vincenzo Grifo.
West Ham führt die Gruppe A nun mit sechs Punkten an, Freiburg steht weiter bei drei Zählern. Im schwierigen Liga-Auswärtsspiel beim deutschen Meister FC Bayern München am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) wird sich der SC noch mal steigern müssen. «Niederlage jetzt erst mal abhaken und dann am Wochenende wieder angreifen», sagte Philipp Lienhart.
Freiburger starten nervös – schlampige Fehler
West Ham führt die Gruppe A nun mit sechs Punkten an, Freiburg steht weiter bei drei Zählern. Im schwierigen Liga-Auswärtsspiel beim deutschen Meister FC Bayern München am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) wird sich der SC noch mal steigern müssen. «Niederlage jetzt erst mal abhaken und dann am Wochenende wieder angreifen», sagte Lienhart.
Die Freiburger wirkten in der Anfangsphase extrem nervös und gerieten gleich mehrfach in Bedrängnis. Paquetá traf zur Führung für die Gäste, bei denen der deutsche Nationalspieler Thilo Kehrer auf der linken Seite verteidigte. SC-Torhüter Noah Atubolu war beim Kopfball des Brasilianers noch dran, konnte ihn aber nicht parieren.
Kurz später lenkte der junge Keeper, der wieder unsicherer auftrat als in den Partien zuvor, einen Schuss von Mohammed Kudus etwas unkonventionell an den Pfosten (12.). Dann traf erneut Paquetá – diesmal aber aus einer Abseitsposition, das Tor zählte nicht (15.).
Erst nach rund einer halben Stunde waren die Badener richtig drin im Spiel. Sie leisteten sich nun weniger Fehler und Ungenauigkeiten, blieben offensiv erst mal aber weiter harmlos. Das galt auch für den im Sommer aus Salzburg geholten, zunächst verletzten und nun erstmals in die Startelf beorderten Österreicher Junior Adamu.
Leistungssteigerung in Hälfte zwei reicht nicht
Schon in den Wochen zuvor hatte sich der SC schwergetan, aus dem Spiel heraus große Chancen zu kreieren. Die beiden Tore beim 2:0-Sieg in der Liga gegen den FC Augsburg am vergangenen Sonntag waren per Elfmeter und nach einem Eckball gefallen.
Streich reagierte zur Pause, brachte den quirligen Ritsu Doan für Adamu – und sendete damit offenbar das richtige Signal. Die Gastgeber traten nun entschlossener auf, Sallai nutzte gleich den ersten Angriff im Nachsetzen zum Ausgleich. Kurz später köpfte Kiliann Sildillia den Ball erst an den Pfosten des Gäste-Tores, dann jagte ihn Lucas Höler aus wenigen Metern drüber (55.).
Mitten hinein in die beste Phase der Freiburger erzielte Aguerd nach einer Ecke das 2:1 für die Londoner, SC-Schlussmann Atubolu agierte dabei sehr unglücklich. West Ham baute seine beeindruckende Bilanz auf nunmehr 16 Siege in den vergangenen 17 Europapokal-Spielen aus.