Tuchel hofft auf «reguläre» Bedingungen in Saarbrücken

Bayern-Trainer Thomas Tuchel rechnet mit einer Austragung des DFB-Pokalspiels beim 1. FC Saarbrücken. Die Austragung der Zweitrundenpartie des deutschen Rekordpokalsiegers am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) beim Fußball-Drittligisten ist gefährdet, weil der Rasen im Ludwigspark-Stadion durch Starkregen stark in Mitleidenschaft gezogen worden ist. «Wir gehen davon aus, dass gespielt wird», sagte Tuchel.

Eine endgültige Entscheidung über Austragung oder Absage soll erst am Spieltag fallen. Die Bayern hatten bereits im Vorhinein geplant, erst am Mittwochvormittag nach Saarbrücken zu reisen. Tuchel würde nur ärgern, wenn die Absage drei Tage vor dem Bundesliga-Topspiel bei Borussia Dortmund erst nach der Ankunft im Saarland erfolgen würde. «Mir geht es eher um die Reise, die uns mehr in den Knochen stecken würde als das Spiel an sich», sagte der 50-Jährige: «Ich hoffe, dass es reguläre Bedingungen sind, wenn das Spiel denn stattfindet.»

Spieler sollen nicht geschont werden

Mehrere Stars für den Bundesliga-Klassiker am Samstag in Dortmund zu schonen, plant Tuchel nicht. «Wir wollen niemandem das Gefühl geben, dass das Spiel wichtiger ist. Gegen Saarbrücken ist es ein K.o.-Spiel», erklärte Tuchel. Die Bayern wollen in dieser Saison unbedingt wieder ins Finale nach Berlin, nachdem seit dem letzten Titelgewinn 2020 zuletzt zweimal schon in der 2. Runde und einmal im Viertelfinale Endstation war.

Gerade Harry Kane etwa sei «ein Spieler, der es gewohnt ist, viel zu spielen» und das auch «ökonomisch» könne, sagte Tuchel. Die Nationalspieler Leon Goretzka (Mittelhandbruch) und Serge Gnabry nach Unterarmbruch und Erkrankung könnten in den Kader zurückkehren. Ausfallen könnten die kränkelnden Jamal Musiala und Noussair Mazraoui sowie Kingsley Coman, der beim 8:0 gegen Darmstadt mit dem Fuß umgeknickt war. Für Dayot Upamecano und Raphael Guerreiro komme ein Einsatz nach Muskelverletzungen zu früh, berichtete Tuchel. Thomas Müller und Mathys Tel sind erste Anwärter für ein Aufrücken in die Startelf.

Transfers in Aussicht?

Mit einem flotten Spruch reagierte Tuchel auf die Aussage von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, dass er beim FC Bayern angesichts des dünnen Kaders im Winter auf Shopping-Tour gehen könne. «Hat er es sicher auf Transfers gesagt? Oder hat er gemeint, die Leberkäs-Semmel von seinem Bäcker am Tegernsee?», sagte Tuchel. «Dann wird es teuer für ihn, wenn er das so gesagt hat. Dann holen wir das raus, sobald im Januar wieder die Transferperiode eröffnet wird», ergänzte der Bayern-Coach lachend.

Hoeneß hatte sich bei einem Zirkusbesuch der Bayern-Profis zu möglichen Spielereinkäufen nach der ersten Saisonhälfte geäußert. «Wenn wir bis dahin auch weiter in drei Wettbewerben sind, so wie es ausschaut, dann muss man analysieren, was notwendig ist. Und unser Trainer kriegt bei uns alles, was notwendig ist», bemerkte der 71-jährige.

Tuchel hatte mehrfach den knappen Kader des Rekordmeisters gerade in der Abwehr und im defensiven Mittelfeld beklagt. Der 50-Jährige sieht Verstärkungen als nötig an, zumal man zu Jahresbeginn «mindestens zwei Spieler» für den Asien-Cup (Minjae Kim) und den Afrika-Cup (Noussair Mazraoui) abstellen müsse. «Wir halten die Augen und Ohren offen und versuchen – wie in jeder Transferperiode – unsere Mannschaft zu stärken. Ich hoffe, dass uns das gelingt», sagte Tuchel.