Tuchel wünscht sich Rückkehr zu «elektrischer» Stimmung

Der Stimmungsboykott der Fans auch in der Münchner Allianz Arena macht Bayern-Trainer Thomas Tuchel nachdenklich.

«Sie finden keinen Trainer, der das nicht als Nachteil empfindet, dass während des Spiels ein Stimmungsboykott ist», sagte Tuchel vor dem heutigen Nachholspiel des deutschen Rekordmeisters in der Fußball-Bundesliga (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Union Berlin. «Natürlich wünscht sich jeder einzelne Spieler von uns eine Stimmung, die elektrisch ist von der ersten Minute, dass sie gepusht, gepusht und gepusht werden.»

Die Ultra-Fans in deutschen Stadien protestieren seit Wochen gegen den Investoreneinstieg bei der Deutschen Fußball Liga, indem sie zu Beginn der Spiele zwölf Minuten lang schweigen oder indem sie Tennisbälle und Schokotaler auf den Rasen werfen.

Tuchel will seine Aussagen nicht als Kritik an den eigenen Fans verstanden wissen. Die Anhänger des FC Bayern seien nicht schuld daran, dass seine Mannschaft «aktuell zäh» spiele. «Wir sind dafür verantwortlich, die Stimmung auch drinzulassen», sagte Tuchel und erinnerte etwa an den Supercup im vergangenen August, als der Meister FC Bayern gegen DFB-Pokalsieger RB Leipzig 0:3 im eigenen Stadion unterlag. Der Münchner Coach würde sich aber wieder wünschen, dass die gegnerischen Mannschaften nicht nur gegen sein Team, sondern «auch erstmal gegen unser Publikum» spielen müssen.