Lukas Dauser ist die Generalprobe für sein Barren-Finale bei den Olympischen Spielen in Tokio gelungen. Der deutsche Meister turnte am Mittwoch innerhalb des Mehrkampf-Finales eine starke Übung an seinem Spezialgerät und heimste dafür den Tagesbestwert von 15,400 Punkten ein.
Im Sechskampf belegte der Unterhachinger mit 81,290 Punkten den 18. Rang. Ein besseres Resultat verhinderte ein unfreiwilliger Abgang am Reck. Der Berliner Olympia-Debütant Philipp Herder kam mit 78,565 Punkte auf dem 23. Platz unter 24 Finalisten.
Olympiasieger wurde der Japaner Daiki Hashimoto mit 88,465 Punkten. Er ist damit Nachfolger seines Landsmannes Kohei Uchimura. Der Qualifikationssieger verwies den Chinesen Xiao Routeng mit 88,065 Punkten auf Rang zwei. Bronze gewann Welt- und Europameister Nikita Nagorni aus Russland mit 88,031 Zählern, der wie Dauser 15,400 Punkte am Barren erturnte. Andreas Toba (Hannover) und Nils Dunkel (Erfurt) hatten das Mehrkampf-Finale verpasst und waren bereits aus Japan abgereist.
Dauser zufrieden und kaputt
Nach dem dritten Sechskampf aus Boden, Pauschenpferd, Ringen, Sprung, Barren und Reck binnen weniger Tage war Lukas Dauser sowohl zufrieden als auch körperlich kaputt. «Natürlich fällt ein bisschen Last ab. Die letzten Tage waren nicht ganz ohne, die Belastung war hoch. Deswegen bin ich auf der einen Seite froh, dass der Mehrkampf jetzt vorbei ist. Auf der anderen Seite bin ich auch zufrieden», sagte der 28-Jährige.
Er habe eine solide Leistung gezeigt und haderte lediglich mit dem Fehler beim Kovacs-Salto, durch den er den Holm nicht zu greifen bekam und vom Gerät musste. «Die anderen fünf Geräte waren echt ganz gut. Deswegen fällt mein Fazit positiv aus. Wenn ich Reck durchturne, bin ich nochmal vier fünf Plätze weiter vorn», sagte er.
Nun gilt seine Konzentration dem Barren-Finale am 3. August im Ariake Gymnastics Center. «Alles in allem fühle ich mich wohl hier am Barren. Ich versuche, den Schwung, den ich jetzt aus den letzten Wettkämpfen habe, mitzunehmen und dann nächsten Dienstag nochmal anzugreifen», meinte der Europameisterschafts-Dritte an diesem Gerät.
Eine positive Bilanz zog Philipp Herder nach seiner Olympia-Premiere. «Ich habe mich durchgekämpft und es war nicht ganz schlecht, und ich glaube, ich habe mich ganz gut präsentiert. Überhaupt in diesem Finale gestanden zu haben, war für mich einer der größten Erfolge meiner Karriere», urteilte der 28-Jährige.