Mehrkampf-Siegerin Elisabeth Seitz hat es am ersten Finaltag der deutschen Turn-Meisterschaften in Dortmund verpasst, ihre Rekordsammlung an nationalen Titeln auf 24 hochzuschrauben.
In der Entscheidung am Stufenbarren musste sich die WM-Dritte von 2018 mit 14,033 Punkten ihrer Stuttgarter Trainingskollegin Kim Bui (14,266) geschlagen geben. Am Sprung hatte zuvor die Kölnerin Sarah Voss ihren Titel von vor zwei Jahren mit 13,566 Punkten verteidigt.
Bei den Männern ließ der Unterhachinger Lukas Dauser in der Westfalenhalle seinem Sechskampf-Sieg vom Freitag den Titel am Boden mit 13,833 Punkten folgen. Der Mehrkampf-Zweite Nils Dunkel aus Erfurt setzte sich wie in den vergangenen beiden Jahren am Pauschenpferd mit 14,500 Punkten durch. Der Hallenser Nick Klessing wiederholte mit 14,700 Punkten seinen Erfolg an den Ringen. Alle drei Athleten trainieren im Leistungszentrum in Halle/Saale bei Hubert Brylok.
Verzicht auf weitere Gerätefinals
«Ich habe meine Barren-Übung durchgekämpft, aber sie war nicht optimal», sagte Seitz, die am Donnerstag bei ihrem Triumph im Sechskampf ihren 23. Titel geholt hatte und damit nun alleinige Rekordhalterin ist. «Ich gönne Kim die Goldmedaille, weil sie sie sich mit ihrem Fleiß und ihrem Bemühen um Perfektion jeden Tag im Training verdient hat.» Bui selbst freute sich «riesig» über den Titel, für den die Vierte des Mehrkampfs die direkte Verbindung zweier Flugelemente, des Jäger- und des Pak-Saltos, riskiert hatte. In der Qualifikation hatte sie das noch ausgelassen. Damit erhöhte sich die D-Note der Übung um zwei Zehntel auf 5,90 Punkte.
Beide Sportlerinnen verzichten mit Blick auf die zweite Olympia-Qualifikation am 12. Juni in München auf weitere Einsätze in den Gerätefinals, die am Sonntag (11.30 Uhr) fortgesetzt werden. Die frühere Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer hatte sich vorher schon abgemeldet, um eine Überbelastung zu vermeiden.