Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hat bei Deutschlands 1:2 gegen Japan im ersten Spiel bei der Fußball-WM in Katar einen Spieler vermisst.
«Ein Spieler wie Hummels hätte in die Mannschaft gehört, weil er Verantwortung übernimmt, weil er Missstände anspricht, weil er Tendenzen und Entwicklungen erkennt», schrieb Hamann in seiner Kolumne für den TV-Sender Sky über den Abwehrspieler von Borussia Dortmund.
Hamann will Reibung
«Man hatte sich dazu entschieden, Harmonie über alles zu stellen. Das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass Hummels nicht dabei ist. Aber mit einer ruhigen, harmonischen Truppe wirst du nichts gewinnen», so der 49-Jährige. «Mir ist das alles zu weich, zu nett und zu eintönig. Du brauchst Reibung! Dadurch werden Reize gesetzt», kritisierte er.
Flick hatte das WM-Aus für Mats Hummels mit dem Blick auf jüngere Innenverteidiger begründet. «Er hat eine hervorragende Form, ist topfit und für Dortmund ein sehr wertvoller Spieler», sagte Flick bei der Bekanntgabe des Kaders über den Weltmeister von 2014. Aber er müsse auch «ein bisschen die Zukunft im Blick haben».
Auch eine Szene von Abwehrspieler Antonio Rüdiger im Spiel gegen Japan erboste Hamann. «Bezeichnend war für mich die Szene, in der Rüdiger im Duell mit Asano den Ball ins Aus laufen lässt und dabei die Knie hochzieht», schrieb Hamann. «Das war symptomatisch für die Unprofessionalität und Überheblichkeit im deutschen Spiel und an Respektlosigkeit nicht zu überbieten, weil er damit den Gegner lächerlich gemacht hat.»