U21-Coach Di Salvo: Krise des A-Teams beeinflusst uns nicht

Der deutsche U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo erwartet keinen gesteigerten Druck auf seine Mannschaft bei der EM durch die Krise der A-Nationalelf.

«Ich sehe die Mannschaft nicht in der Pflicht, weil es bei A-Nati nicht so rund läuft», sagte Di Salvo in Kutaissi, wo die deutschen U21-Fußballer am Donnerstag (18.00 Uhr MESZ/Sat.1) gegen Israel in die EM starten. «Wir sind eine eigene Mannschaft mit einem Turnier vor der Brust, wo sich alle drauf freuen. Wir schauen auf uns.»

Bei der 0:2-Niederlage des Teams von Bundestrainer Hansi Flick gegen Kolumbien und in den vorherigen Spielen habe sein Team die Daumen gedrückt. «Natürlich hätten wir uns alle gewünscht, dass die Ergebnisse anders ausfallen», sagte der 44-Jährige. «Letzten Endes war es so, dass Hansi viel experimentiert hat, um zu schauen, welche Konstellationen gibt es für die Zukunft.» Von seinem Team erwarte er, dass es mit «Energie und Power» in die EM gehe. «Dass sie Begeisterung in sich auslösen und vielleicht auch Begeisterung nach außen tragen.»

Kapitän Bisseck: Bekommen die Kurve

Kapitän Yann Aurel Bisseck sagte, dass das Team die Ergebnisse der Nationalmannschaft von Bundestrainer Flick natürlich verfolge. «Ich würde lügen, wenn ich sage, dass man das nicht mitbekommt. Ich bin Innenverteidiger, ich höre schon manchmal ein paar Witze über die Verteidigung der ersten Mannschaft», sagte der 22-Jährige schmunzelnd. Das liege «in der Natur der Dinge. Das sind immer noch Top-Fußballer. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die A-Nationalmannschaft rechtzeitig die Kurve kriegt vor der Heim-EM.»

Dass der Fokus nun auf der U21 liege, sei «absolut normal». «Wir freuen uns, wenn uns viele Leute zuschauen, wenn sich die ganze Nation für uns freut», sagte der Innenverteidiger vom dänischen Club Aarhus GF. Die U21 spiele aber in erster Linie für sich selber. Mehr Druck verspüre er durch die Krise der A-Nationalmannschaft ohnehin nicht: «Egal, wie die Ergebnisse oben sind, wir performen genau gleich und haben genau die gleichen Ziele.»