Martin Hanne ist die große Überraschung im EM-Aufgebot der deutschen Handballer. Der 22 Jahre alte Bundesliga-Profi vom TSV Hannover-Burgdorf ist der einzige Neuling, den Bundestrainer Alfred Gislason für den Saisonhöhepunkt vom 10. bis 28. Januar in den 19-köpfigen Kader berief. «Ich beobachte ihn schon sehr lange. Ich habe fast alle Spiele die letzten zwei Jahre von ihm gesehen und eine ausführliche Datenbank über ihn», berichtete Gislason.
Hanne zählt zu den Top-Talenten im deutschen Handball. In der B-Jugend wechselte er in die Nachwuchsabteilung der Burgdorfer und stand mit 17 Jahren erstmals im Kader der Bundesliga-Mannschaft. Unter dem ehemaligen Bundestrainer Christian Prokop gelang dem wurfgewaltigen Rückraumspieler schließlich der Durchbruch. Gislason bezeichnete Hanne als Spieler, «der extrem explosiv ist» und «sehr gut im Mann gegen Mann».
Elf Monate Pause
Nach einem rasanten Karriereaufstieg folgte 2022 der erste Rückschlag. Trotz seines jungen Alters hatte Hanne mit schwerwiegenden Rückenproblemen zu kämpfen und musste elf Monate pausieren. «Wir haben sehr viel gemacht, auch mit Spritzen, Einlagen und einer Zahnschiene. Viele Arten von Therapien sollen dafür sorgen, dass das Becken wieder gerade wird und damit sich die Wirbelsäulen-Struktur wieder verbessert», hatte Hanne damals dem Portal «handball-word» gesagt.
Ein Jahr später steht der Jungstar vor dem größten Moment seiner noch jungen Karriere – der Handball-EM im eigenen Land. «Er hat sich sehr gut entwickelt in der Abwehr. Nachdem wir im linken Rückraum viele angeschlagene Spieler hatten, hat er verdient, diese Chance zu bekommen», befand Gislason und ergänzte: «Wir müssen schauen, wie er sich durchsetzt. In Burgdorf hat er sich sehr gut durchgesetzt».
