Ukrainer trotz EM-Aus stolz: «Wir kämpfen für Europa»

Trotz des Ausscheidens in der Vorrunde verlassen die Ukrainer die Fußball-EM erhobenen Hauptes. «Ich bin stolz auf meine Spieler und froh darüber, wie meine Spieler nach der ersten Niederlage reagiert haben», sagte Trainer Serhij Rebrow nach dem 0:0 gegen Belgien zum Abschluss der Gruppe E und erinnerte an den Krieg in der Heimat.

«Es ist wichtig für unser Land, dass wir bei der EM dabei waren. Alle Ukrainer sind natürlich unglücklich, aber wir sind ein Teil von Europa und wir kämpfen für Europa.»

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte der Mannschaft schon direkt nach der Partie am Mittwoch für ihren Einsatz gedankt. Bei Telegram appellierte er auch an den Zusammenhalt der Ukrainer. Eine «starke Nation» sei eine, die einander immer unterstütze, «sowohl bei Niederlagen als auch bei Siegen». Die großen Siege lägen noch vor dem Land, schrieb Selenskyj in Anspielung auf den laufenden russischen Angriffskrieg. «Und bis dahin halten wir den Schlag aus, stehen wieder auf und machen weiter, um zukünftig stärker zu werden», teilte der Präsident mit.

Rebrow: «Wir haben die EM im ersten Spiel verloren»

Im Stuttgarter Stadion hatten die ukrainischen Fans den Spielern nach dem unglücklichen EM-Aus lautstark applaudiert. «Der größte Sieg liegt natürlich noch vor uns» schrieb «sport.ua». «Und vor seinem Hintergrund werden alle Misserfolge auf dem Fußballplatz schnell vergessen sein.»

Direkt zum Auftakt gab es die wohl entscheidende 0:3-Niederlage gegen Rumänien. «Wir haben die EM im ersten Spiel verloren, nicht nur, weil wir die drei Punkte nicht geholt haben», sagte Rebrow. Gegen Belgien habe man gegen «eine der besten Mannschaften gespielt.» Allerdings vergaben die Ukrainer gerade in der Schlussphase gute Chancen, um doch noch weiterzukommen. 

Um die sportliche Zukunft ist dem Coach nicht bange. «Wir hatten bei der EM eine sehr junge Mannschaft, das ist ein Prozess», sagte der 50-Jährige, der sich vorstellen kann, erfahrene Profis wie Taras Stepanenko und den Ex-Dortmunder Andrij Jarmolenko auch künftig zu nominieren: «Warum sollten wir das Team weiter verjüngen?»