«Ultraharte» Gruppe: RB gegen City und PSG – FCB atmet auf

Die Bayern konnten einigermaßen aufatmen, den deutschen Vizemeister RB Leipzig erwischte es dagegen vom deutschen Champions-League-Quartett knüppelhart.

Clubboss Oliver Mintzlaff musste miterleben, wie sein Sachsen-Club in eine Gruppe mit Lionel Messis Paris Saint-Germain und mit dem teuer verstärkten Vorjahresfinalisten Manchester City gelost wurde, für den womöglich künftig auch noch Cristiano Ronaldo spielt.

«Ultraharte» Gruppe, schrieb bereits Frankreichs Sender BFMTV. «Es ist natürlich eine echte Hammergruppe», meinte Mintzlaff: «Dennoch ist es unser Ziel, uns auch in dieser Gruppe durchzusetzen und zum dritten Mal in Folge in der Königsklasse zu überwintern.» Neben PSG und City ist Club Brügge aus Belgien Leipzigs dritter Gegner. Voller Vorfreude würde sie in die Mission gehen, betonte Mintzlaff.

Bayern trifft auf Barcelona

Zu einem sonst legendären Fußball-Duell kommt es zwar auch für den FC Bayern. Aber ein FC Barcelona ohne Lionel Messi ist eben nicht mehr das, was er früher einmal war, selbst wenn der mittlerweile 35 Jahre alte Argentinier beim demütigenden 2:8 im Viertelfinale 2020 noch im Barça-Dress gespielt hatte.

«Barcelona hat Lionel Messi verloren. Keiner hätte es für möglich gehalten, dass er von Barcelona weggeht. Das ist natürlich eine andere Mannschaft ohne Messi», sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic. In der Gruppe E sind Benfica Lissabon – im Estadio da Luz holten die Münchner 2020 im Finale gegen Paris Saint-Germain den Henkelpott – und Dynamo Kiew die weiteren Gegner. «Wir wollen die Gruppe schaffen und auch Erster werden. Wir haben große Ziele in der Champions League», betonte Salihamidzic.

Ebenfalls härter hätte es Borussia Dortmund treffen können. Der BVB trifft in der Gruppe C auf Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul. «Wir können uns nicht beklagen, das ist eine sehr ausgewogene Gruppe. Wir haben eine ordentliche Chance, einmal mehr ins Achtelfinale einzuziehen», sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. «Die großen Mannschaften sind jetzt nicht dabei. Da dürfen wir uns nicht beschweren», betonte Kapitän Marco Reus.

Der VfL Wolfsburg tritt in der Gruppe G gegen den französischen Meister OSC Lille, den FC Sevilla und RB Salzburg an, wie die Auslosung am Donnerstag in Istanbul durch die ehemaligen Chelsea-Profis Branislav Ivanović und Michael Essien ergab. Deren Ex-Club, Titelverteidiger FC Chelsea, spielt gegen Juventus Turin, Zenit St. Petersburg und Malmö FF. Auch für den Triumph in diesem Sommer wurde Chelseas Coach Thomas Tuchel am Donnerstag zum Trainer des Jahres gekürt. Als bester Spieler wurde Jorginho von den Blues ausgezeichnet.

Leipzig erwischt Hammergruppe

Alles wurde aber überstrahlt von Gruppe A, wo es auch noch zum Wiedersehen der Giganten Ronaldo und Messi kommen könnte. Ronaldos Agent soll an einem Wechsel von Juventus Turin zu den bereits hochkarätig besetzen Citizens arbeiten, Messi läuft nach 21 Jahre nicht mehr für den FC Barcelona auf, sondern führt ab diesem Sommer die PSG-Weltauswahl an mit einem Ziel: Der Triumph in der Königsklasse.

Das wollen alle 32 Mannschaften, die zunächst auf insgesamt acht Vierer-Gruppen aufgeteilt sind. Am 28. Mai 2022 steigt im russischen St. Petersburg das Finale. Los geht es mit den Gruppenspielen am 14./15. September. Die Gruppenphase endet am 7./8. Dezember, danach geht es in die K.o.-Runden.

In der vergangenen Saison hatte sich der FC Chelsea im britischen Endspiel gegen Manchester City in Porto den Titel geholt. Tuchel hatte damit als neuer Trainer der Blues auch eine deutsche Tradition fortgesetzt: in den beiden Jahren davor hatten in Hansi Flick mit dem FC Bayern (2020) und Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool (2019) auch schon deutsche Trainer die Champions League gewonnen.

In der vergangenen Spielzeit waren der FC Bayern an Paris Saint-Germain und Borussia Dortmund an Manchester City im Viertelfinale gescheitert. RB Leipzig hatte gegen den FC Liverpool das Achtelfinale nicht überstanden, in derselben Runde war Borussia Mönchengladbach wie später der BVB an Manchester City gescheitert.

Von Jens Marx und Jan Mies, dpa