Und nun, VfB? Offene Fragen um Labbadia

Auch nach dem Abschied von Sportdirektor Sven Mislintat gibt es angesichts der ungeklärten Personalien und der Gerüchte um eine Rückkehr von Bruno Labbadia beim VfB Stuttgart etliche Fragezeichen.

Die Führungskräfte um Vorstandschef Alexander Wehrle stehen vor weiteren Verhandlungen und wollen vor dem Trainingsstart am 12. Dezember die offenen Fragen klären. Einem Bericht des Portals «t-online» zufolge soll Labbadia in die Bundesliga zurückkehren und die abstiegsbedrohten Schwaben als Nachfolger des schon im Oktober freigestellten Pellegrino Matarazzo und von Interimscoach Michael Wimmer übernehmen. Der VfB kommentierte den Namen nicht.  

Der 56 Jahre alte Labbadia, unter anderem bereits Trainer von Hertha BSC, dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV, würde den VfB ein zweites Mal übernehmen. Schon von Dezember 2010 bis Ende August 2013 stand er bei den Schwaben in der Verantwortung. 

Eigentlich soll beim Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga aber zunächst die Nachfolge von Mislintat geregelt werden. Der neue Sportdirektor könnte dann in der Trainersuche bereits Einfluss nehmen. Ob es eine externe oder interne Lösung geben wird, ist offen. Ex-Weltmeister Sami Khedira, derzeit als TV-Experte für die Fußball-WM in Katar in der ARD im Einsatz, ist seit September ein enger Berater für Vorstandschef Wehrle. Als Sportdirektor soll der frühere Mittelfeldspieler aber (noch) nicht infrage kommen. Der ehemalige VfB-Kapitän Christian Gentner ist ab dem 1. Januar 2023 als Leiter der Lizenzspielerabteilung eingeplant. Zu Mislintats Team gehörte der für die Sportorganisation zuständige Markus Rüdt. 

Mislintat könnte unterdessen laut Medienberichten in der englischen Premier League einen neuen Job finden. Wie Sky Sport berichtete, gilt er als Kandidat beim FC Liverpool mit Trainer Jürgen Klopp. In Stuttgart wird die Trainer-Entscheidung nun ohne ihn fallen. Mislintat war ein Fürsprecher von Interimscoach Wimmer. 

Der frühere Nationaltorwart Timo Hildebrand will den VfB-Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle keine Ratschläge erteilen und kennt nach eigenen Worten auch die Interna nicht. Er könne sich aber Wimmer weiter als Trainer in Stuttgart vorstellen. «Ich glaube, dass er eine gute Arbeit hingelegt hat», sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. In den sechs Bundesliga-Spielen habe der Interimstrainer mit den drei Heimsiegen und insgesamt neun Zählern eine für die Situation «angemessene Punktezahl» erreicht. 

Schon bevor Mislintat nach einem 0:5 bei Borussia Dortmund Ende Oktober bekannt gegeben hatte, dass Wimmer bis zur Winterpause weitermachen werde, hatte der schwäbische Traditionsverein mit potenziellen neuen Trainern Kontakt aufgenommen: mit dem vereinslosen Dänen Jess Thorup sowie Alfred Schreuder von Ajax Amsterdam.