US-Coach Kerr nach WM-Aus: «Nicht mehr 1992»

Für Erfolgstrainer Steve Kerr ist die Dominanz der USA im internationalen Basketball nach einem weiteren WM-Aus Geschichte. «Es ist nicht mehr 1992. Die Spieler auf der ganzen Welt sind besser, die Teams werden besser. Es ist nicht mehr so einfach, eine WM oder Olympische Spiele zu gewinnen», sagte Kerr nach der 111:113-Niederlage seines Nationalteams gegen Deutschland.

Das überraschende Aus im Halbfinale bedeutet bereits die zweite aufeinanderfolgende Weltmeisterschaft ohne Gold für den Topfavoriten. 1992 hatte das sogenannte «Dream Team» um Michael Jordan noch alle Gegner dominiert.

Kerr, der in der NBA vier Titel als Trainer und fünf als Spieler gesammelt hat, lobte die starke Leistung der Deutschen um Kapitän Dennis Schröder. «Sie waren einfach fantastisch. Jedes Mal, wenn wir einen Lauf hatten, haben sie einen großartigen Wurf verwandelt. Ich bin stolz auf meine Jungs, wie sie gekämpft und uns eine letzte Chance eingebracht haben. Wir haben es nicht geschafft», sagte der 57-Jährige nach dem großen Spektakel von Manila. Am Sonntag (10.30 Uhr) geht es gegen Kanada noch um Bronze.

In dem erfolgsverwöhnten Basketball-Land begannen sogleich Debatten, wer 2024 in Paris auflaufen müsse. Bei Olympia stellen die US-Basketballer wegen des höheren Stellenwerts für gewöhnlich stärkere Teams als bei Weltmeisterschaften. 2021 in Tokio spielten neben Superstar Kevin Durant auch Jayson Tatum und Devin Booker. Die Namen von Stephen Curry (35) und LeBron James (38) sind zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. «Wir sind ein einzigartiges Team, aber wir haben auch einen großen Pool an Talenten, die es alle verdient haben, dieses Trikot zu tragen», sagte Kerr zur künftigen Zusammenstellung. Die Qualifikation für Olympia ist mit dem WM-Abschneiden bereits geschafft.